Arduino-Bastelei: Backup-Festplatte einschalten (lassen)

Arduino Pro Micro mit Relais

Nach meiner ersten und für den Anfang etwas aufwendigen Arduino-Bastelei war neulich Bedarf für ein zweites, diesmal sehr überschaubares Projekt: Das Einschalten einer USB-Backupfestplatte genau dann, wenn sie auch gebraucht wird.

Der Hintergrund ist der: Bei einem Rechner wird mit dem sehr empfehlenswerten Tool HardlinkBackup beim Herunterfahren des Rechners ein „inkrementelles“ Backup erstellt, und zwar mittels Hardlinks. Kurz gesagt macht man ein Vollbackup mit dem Platzbedarf eines inkrementellen Backups. Das aber nur am Rande, wäre ein Thema für sich. Das Backup wird jedenfalls automatisch gestartet, sobald Windows heruntergefahren wird. An dieser Stelle sollte die USB-Festplatte, auf die gesichert wird, dann auch verfügbar sein und nicht manuell eingeschaltet werden müssen. Dauerhaft laufen soll sie natürlich auch nicht, wenn der Rechner läuft. Das ist erstens nicht gut für die Lebensdauer der Platte, und zweitens nicht gerade sicher im Hinblick auf diverse Schadsoftware etc. Eine Möglichkeit wäre es, die Platte per Software erst einzubinden, wenn sie gebraucht wird, ich wollte sie aber hardwareseitig wirklich komplett ausgeschaltet haben.

Arduino Pro Micro

Und hier kommt wieder der kleine und günstige Arduino Pro Micro ins Spiel. Der kann – wie so ziemlich jeder andere Arduino auch – nämlich erstens per USB serielle Kommandos empfangen und verarbeiten, und zweitens dadurch getriggert dann z.B. über ein Relais die Stromversorgung der USB-Platte anschalten. Die Kosten für den Arduino plus das Relais liegen zusammen bei ca. 10€.

Und genau so wurde das auch umgesetzt. Mittels eines kleinen Tools namens SerialSend schickt der Rechner eine Kommando an die entsprechende USB-Schnittstelle, an der der Arduino hängt:


SerialSend.exe /baudrate 9600 /devnum 18 SwitchRelayON

Auf dem Arduino läuft dann folgender Sketch, der dieses Kommando empfängt und dann das an ihm an Pin 15 angeschlossene Relais schaltet:


// Define Relay Pin:
#define PinRelay 15

// Define string for relay status:
String SerialRead     = "SwitchRelayOFF";
String SerialReadOld  = "SwitchRelayOFF";

void setup() {
  
  // Define Pin mode:
  pinMode(PinRelay, OUTPUT);
  
  // Switch the relay OFF:
  digitalWrite(PinRelay, HIGH);

  // Turn serial monitor on:
  Serial.begin(9600);
  
}

void loop() {

  // Read data from serial port:
  if(Serial.available()>0) {
    SerialRead = Serial.readString();
  }

  // Only send command if status changed:
  if (SerialRead != SerialReadOld) {
    // Switch Relay:
    if (SerialRead == "SwitchRelayON") {
      digitalWrite(PinRelay, LOW);
      Serial.println("relay switched ON");
    } else if (SerialRead == "SwitchRelayOFF") {
      digitalWrite(PinRelay, HIGH);
      Serial.println("relay switched OFF");
    } 
  }

  SerialReadOld = SerialRead;
  
//  delay(1000);
  
}


Das SerialSend-Kommando wurde dann noch in das .bat-Skript integriert, welches sowieso schon beim Herunterfahren des Rechners das Backup angefahren hat:


@echo off


REM Platte über Arduino starten:
"C:\Users\Blablabla\Documents\backup-Sachen\SerialSend.exe" /baudrate 9600 /devnum 18 SwitchRelayON
timeout /T 20 > nul


REM Abbruch, falls Festplatte nicht erreichbar
if not exist "B:\" goto NoUSB:

REM Möglichkeit bieten, um Backup noch manuell abzubrechen:
Choice /T 15 /D J /M "Das Backup wird in 15 Sekunden automatisch gestartet. 'N' bricht ab... "
If Errorlevel 2 goto Abbruch:
If Errorlevel 1 goto StarteBackup:

REM Starte Backup
:StarteBackup
echo.
echo Starte das Backup, bitte warten...
cd "C:\Users\Blablabla\Documents\backup-Sachen\"
REM call "USB-Backup.hbd"
"C:\Program Files\Lupinho.Net\HardlinkBackup\HardlinkBackup.exe" -execute USB-Backup.hbd
echo Backup fertig!
Goto eof:

REM Ausgabe und Abbruch, falls Festplatte nicht erreichbar
:NoUSB
echo .
echo USB-Festplatte nicht gefunden!
Goto eof:

REM Abbruch
:Abbruch
echo .
echo Dann eben nicht...
Goto eof:

REM Sprungmarke, um Batch-Datei von jeder Stelle aus zu beenden:
:eof

Fast vergessen: Durch das Relais muss natürlich noch die Stromversorgung der USB-Platte laufen. Am besten hinter dem Netzteil einfach das Kabel aufgetrennt und eine der beiden Kabel durchgetrennt und durhc das Relais schleifen. In diesem Fall habe ich parallel noch einen ganz normalen Kippschalter gehängt, damit man die Platte auch ohne den Arduino per Hand einschalten kann, wenn man das mal möchte.

Das war’s dann auch schon. Fährt man jetzt den Rechner herunter hört man das kurze Klacken des Ralais, dann das Anlaufen der USB-Platte, anschließend startet das Backup und schließlich freut sich der Benutzer.

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