Echt?? Ein Partizip als Hilfskonstrukt vermeidet vielleicht generische Maskulina, legt aber als Abkömmling eines Verbs m.E. zu viel Wert auf das TUN, während ich lieber das SEIN, den Status, betonen möchte. Man mag als Student gelegentlich ein Studierender sein, manchmal ist man aber auch ein Essender oder ein Kackender und dennoch gleichzeitig ein Student. Als Mama ist man immer Mama, egal, was man gerade tut, sei es als Stillende, als Arbeitende oder – besonders leidvoll -als Schlafende.Was man doch eigentlich möchte, ist ein Begriff, der im Plural in beiden Genera die gleiche Endung hat (grammatikalisch). Und nicht eine Fokusverschiebung vom Sein zum Tun (inhaltlich).Als Gegenentwurf möchte ich (ein bisschen posen und deshalb) das Hebräische nennen. In dieser Sprache gibt es zwar auch ein generisches Maskulinum, aber anders als im Deutschen musst Du Dir zu jeder Zeit bewusst sein, ob Du es nur mit nur weiblichen bzw. nur männlichen Personen oder Begriffen zu tun hast. Jedes Verb hat in allen Personen auch eine explizit weibliche Form, jedes Adjektiv unterscheidet sich je nach männlicher und weiblicher Form. Man muss sich also ständig der Unterschiedlichkeit von männlich und weiblich bewusst sein. Ein Schrank kann also im übertragenen Sinn nie genauso „schön“ sein, wie eine Frau, denn die Adjektive hätten eine unterscheidliche Endung. Nur und ausschließlich dann, wenn männliche und weibliche Begriffe/Peronen gleichzeitig benannt werden, behilft man sich mit der männlichen Form. Das, finde ich, wird der Unterschiedlichkeit von männlich und weiblich viel eher gerecht als der deutsche Partizipismus.