Archiv für den Monat: Januar 2015

Tanzen

Gestern wollte ich an meiner Soundkarte etwas ausprobieren und habe dazu ein völlig beliebiges MP3 von meiner Festplatte abgespielt. Die zufällige Wahl fiel auf „Tanzen“ von Herbert Grönemeyer. Nicht dass ich ein eingefleischter Grönemeyer-Fan wäre, aber manche Sachen von ihm haben es tatsächlich geschafft, sich dauerhaft auf meiner Platte einzunisten. Dieses „Tanzen“ stammt von 1986. Eine komplett andere Zeit. Und trotzdem entwickelte es gestern beim Hören eine Aktualität, die fast etwas Gespenstisches hatte. Am Abend spielte Grönemeyer dann auch noch bei dem Konzert für Toleranz an der Frauenkirche in Dresden…

Hier ein Ausschnitt aus dem Text, der leider all zu gut zu der Stimmung der letzten Wochen passt. Dabei ist Grönemeyers Kritik an manchen christlich-religiösen Gruppen sogar noch zu kurz gegriffen, wie z.B. die Ereignisse um Heidi Mund zeigen.

Asylanten weisen wir vor unsere Schranken
So verfolgt kann keiner sein
Deutschland wird allzusehr als Paradies missverstanden
Wir lassen einfach keinen mehr rein

Wir sind Christen, falten unsere Hände
Schließen dabei die Augen zu
Wir preisen Gott und die geistige Wende
Wir spielen blinde Kuh
Wir wollen unsere Herren loben
Alles Gute kommt von oben

(Hier der komplette Songtext)

Hätte nicht gedacht, dass ich hier mal einen Grönemeyer-Song zum (genauen Zu-) Hören empfehle, aber was soll’s. Hier die meiner Meinung nach schönste Version des Songs:

Wenn wir schon dabei sind: Dass der Song wirklich aus einer ganz anderen Zeit stammt zeigt eindrucksvoll diese Live-Version:

Zutiefst unpolitisch

Politische Entscheidungen und Positionen müssen politisch begründet werden, nicht ökonomisch. Von daher ist es schnurzpiepegal, was Migration (oder Umweltschutz oder Diversität oder oder oder) kostet oder bringt. Allein, diese Fragen so zu diskutieren, ist schon zutiefst unpolitisch.

via Was das alles kostet. Was das alles einbringt. | Aus Liebe zur Freiheit.

Ein guter (und kurzer) Artikel von Antje Schrupp über die unsägliche Dominanz des Ökonomischen in der politischen Debatte. Pflicht.