Archiv für den Monat: Juni 2012

Zahlen-Liebe

Ich bin in letzter Zeit immer mal wieder über Videos des Kanals Numberphile gestolpert, mittlerweile ist der Feed in meinem Feedreader gelandet. Dringende Empfehlung für alle, die sich für Zahlen begeistern können. Und alle anderen sollte sich wenigstens die folgenden beiden Videos mal ansehen.Im ersten geht es um die Zahl 60: Warum hat eine Minute eigentlich 60 Sekunden und nicht z.B. 100, warum eine Stunden 60 Minuten? Warum hat eine Umdrehung 360°, und was hat das mit den Tagen im Jahr zu tun?

Im zweiten dreht sich alles um die Zahl „Billion“. Wir haben ja alle mit Geld zu tun und wissen somit, was die Zahl bedeutet. Falls nicht schauen wir einfach bei Wikipedia unter Billion nach. Und werden uns wundern.Auch im Video wundert man sich und erklärt dann, warum das, was jemand unter einer Billion versteht davon abhängt, wo er lebt und wie alt er ist.

Linien und Kreise

Auf irgendeinem Sender gibt es irgendeine Sendung in irgendwelchen Folgen, das alles spielt hier im Detail gar keine Rolle. Wer dabei aber eine Rolle spielt ist unser aller Loddar. Also er spielt die Rolle nicht wirklich, es ist eher so eine Reality-Sache. D.h. Loddar spielt an sich nicht, sondern man spielt mit ihm. Man spielt ihm sogar übel mit. Beispielsweise dadurch, dass man ihn unzensiert vor sich hin philosophieren lässt. Hier eine Kostprobe aus einer Szene, in der Loddar seine Einkäufe akkurat in den Kühlschrank räumt:

Linien sind immer wichtig für mich. Auch der Fußballplatz besteht ja eigentlich zum größten Teil auf…aus Linien. Es gibt zwei Halbkreise und einen ganzen Kreis, und sonst ist alles Linien. Und irgendwo ist das wahrscheinlich so’n bisschen, ja, hier oben im Kopf drinnen, alles auf Linien auszurichten, aber okay. Ab und zu darf auch mal was anders stehen, also so ist es nicht. Weil, man kann ja keinen Kreis als Linie hinstellen. Aber Kreise hintereinander kann man wieder als Linie hinstellen. Sagen wir mal so: Wenn ich jetzt wirklich weiß, das sind die gleichen Joghurts, und das eine läuft zwei Wochen früher ab, dann stell ich das natürlich nach vorne. Aber wenn was verfallen ist, schmeiß ich’s auch weg. Aber das ist eben im Supermarkt auch genauso. Im Supermarkt greift man am besten nach hinten, dann hat man das Joghurt in der Hand, das länger Haltbarkeit hat. Also, das ist eigentlich schon ganz normal. Ich glaube, das machen viele so. Ich glaube nicht, dass ich der Einzige bin, weil jeder will ja wissen, was im Kühlschrank steht. Und wenn ich weiß, was vorne steht, steht auch der hintere. Dann habe ich eine Übersicht. Übersicht ist mir wichtig, wie eben auch bei meinem Sport. Ich habe auch als Spielgestalter, als Mittelfeldspieler, als Antreiber hab ich ja auch eine gewisse Übersicht gehabt über das ganze Feld. Beim Autofahren hab ich auch eine Übersicht über den Straßenverkehr. Ich schau nicht nur das nächste Auto an, sondern ich möchte wissen: Was passiert vor dem Auto, das vor mir fährt? Weil: Dort kann ja was passieren, dass er vielleicht bremst. Der bremst ja nicht, wenn vorne nichts ist. Und deswegen ist es für mich schon wichtig, dass ich so ’ne Übersicht habe. Und die schaffe ich mir natürlich mit einer gewissen Ordnung. Und diese Ordnung habe ich im Kühlschrank.

via spiegel.de

Audible my ass

In der Vorbereitung auf eine etwas längere Urlaubsfahrt wollte ich mir „Der König von Narnia“ als Hörbuch besorgen. „Das Wunder von Narnia“ hatten die Kinder bereits auf CD, der nächste empfohlene Teil war nur folgerichtig. Bei meiner Suche nach dem Hörbuch bin ich schnell über Audible gestolpert, und da man dort als Neukunde ein Hörbuch kostenlos herunterladen konnte waren wir im Geschäft. „Audible – Hörbücher zum Download“ lautet deren Slogen, das klang vielversprechend.

Die erste Ernüchterung folgte direkt nach der Registrierung: Man braucht ein spezielles Audible-Programm, um das Hörbuch nach dem Kauf herunterzuladen. Hm. Also heruntergeladen, installiert, damit dann das Hörbuch heruntergeladen. Allerdings standen nur eigenartige Formate zur Verfügung wie bspw. aax+. Nicht schön, denn mir war klar, dass ich damit auf dem mp3-Player des Juniors ein Problem bekommen würde. Aber es gab keinen anderen Weg, und irgendwie würde man das Zeug später schon konvertieren können.

Dachte ich mir so naiv. Einen Konverter habe ich dann allerdings vergeblich gesucht. Die einzige Möglichkeit, das Hörbuch in mp3s zu konvertieren, war angeblich das Brennen einer Audio-CD via iTunes, die man dann anschließend wieder rippt. Bitte? Ich wollte auf jeden Fall keine Rohlinge daran verschwenden, ein Hörbuch zu brennen, nur um es anschließend wieder zu rippen. Also machte ich mich auf die Suche nach einem virtuellen Brenner, und wurde mit Virtual CD fündig. 30 Tage zu testen würden für mein Unterfangen ja reichen. Programm heruntergeladen, installiert, und es so eingerichtet, dass es beim virtuellen Brennen einer Audio-CD die Tracks direkt als wav auf dir Platte legt. Sehr elegant. Nun also noch iTunes gesucht, heruntergeladen, installiert (was mich etwas Überwindung gekostet hat…), dort nach Anleitung eine Playlist angelegt und dort das Hörbuch hineingelegt. Schön, dass iTunes auch die Kapitel des Hörbuchs aus dem aax+-File lesen kann. Sehr unschön dagegen, dass iTunes beim Brennen der Playliste auf die (virtuellen) CDs diese Kapitel dann schlicht ignoriert und statt dessen stur alle paar Minuten einen neuen Track anlegt. Zusätzlich erzeugt es ein paar Sekunden Überlapp zwischen den CDs. Hallo? Natürlich habe ich versucht, das bei iTunes anders einzustellen, was schon allein daran scheiterte, dass das DRM der aax+-Datei iTunes kein zweites Brennen erlaubt. Unglaublich.

Also weiter nach einer Lösung gesucht und irgendwann AudibleChapters gefunden, ein Tool, dass wav-Dateien, die aus aax+-Dateien erstellt wurden, richtig in Kapitel unterteilen kann. Das Teil ist kommandozeilenbasiert, braucht alle wav-Dateien mit der richtigen Nomenklatur (also mit Bulk Rename Utility umbenannt), dazu die aax+-Datei, dann noch ein paar Minuten Zeit, und schon hat man Audiodateien, die ordentlich kapitelweise geschnitten sind. Allerdings sind das dann flac-Dateien. Wenn man es allerdings bis hierher geschafft hat dürfte es kein Problem sein, diese Dinger dann noch irgendwie nach mp3 zu konvertieren.

„Audible – Hörbücher zum Download“. Laut gelacht. Den Account habe ich umgehend wieder gelöscht, meine Zeit kann ich auch mit dem Schreiben von Artikeln wie diesem hier verdummen. Vielleicht erspart das anderen dann wenigstens diesen Mist.

PS: Was ich auch gleich wieder gelöscht habe war das nun mühsam erzeugte Hörbuch. Weil ich am Ende festgestellt habe, dass das in unserem Haushalt bereits vorhandene Hörbuch nicht „Das Wunder von Narnia“, sondern eben genau diese Ausgabe von „Der König von Narnia“ war…