Archiv für den Monat: Oktober 2011

Urgermanische Sprachpflege vom Feinsten

via scilogs.de

Die NPD hat in den Sächsischen Landtag einen Antrag mit dem Titel „Deutsch statt ‚Denglisch'“ eingebracht, was Miro Jennerjahn von Bündnis 90/Die Grünen in der 42. Sitzung des Sächsischen Landtags am 12. Oktober zu obiger Rede veranlasst hat. Vielen Dank.

PS: Hier kann man nachlesen, was der gute Peter Ramsauer mit der Sache zu tun hat. Wenn man Bock drauf hat.

Flaschen-Asymmetrie

Unter ästhetischen Gesichtspunkten haben sie beide ihren Reiz, die Symmetrie und die Asymmetrie. Im Produktdesign gewinnt trotzdem oft die Symmetrie, aber manchmal würde es sich lohnen, den (gedanklich) weiten Weg hin zur Asymmetrie zu gehen:

Easy_drink
Easy_drink2
Easy_drink3

via yankodesign.com

PS: Mit dieser Form geht Bottleneck-Spielen natürlich nicht mehr wirklich. Aber das ist mit PET-Flaschen ja prinzipiell ein Problem…

Halbintelligente Lebensformen und das Geld

So langsam wird er mir suspekt, dieser Björn. Kann er sehen, welche Tabs ich offen habe? Oder welche Artikel ich in Posterous angelegt, aber noch nicht veröffentlicht habe? Diese Videos lagen über Wochen in offenen Tabs meines Browsers, vor drei Tagen legte ich einen Posterous-Beitrag mit den Filmchen an und terminierte ihn für heute, und vorgestern auf einmal zeigt er genau dieses Filmchen. Dieser Björn. Das aber nur am Rande.

Von Kompetenz beim Thema Geld kann bei mir leider keine Rede sein. Anstatt mich auf seriösen Seiten schlau zu machen warf ich die Youtube-Suche zur Einarbeitung an und wurde fündig. Diese Videos sahen interessant aus, sie waren es dann auch (weshalb ich sie hier zeige), wenngleich ich mich direkt am Anfang fast von der Schreibweise von „10 Punkte Plan“ hätte abschrecken lassen (aber auch das nur am Rande).



PS: Die Originale in besserer Qualität (die sich jedoch nicht einbetten lassen) findest du hier.

Loslassen

Gestern bin ich über einen bedenkenswerten Text gestolpert: Ein Auszug aus einer Predigt von Karl Barth aus dem Jahr 1944, in der er auf den 100. Geburtstag von Friedrich Nietzsche Bezug genommen hat. Heute bietete es sich an, den Text vor dem Hintergrund des Todes von Steve Jobs zu lesen:

Jeder Mensch, auch jeder grosse, bedeutende, gute Mensch, hat seinen ganz bestimmten Lebenskreis, seinen Raum, seine Zeit, seine Kraft und seine Gelegenheiten, aber eben damit auch seine Grenze, die er nicht überschreiten kann. Jenseits dieser Grenze wird auf die Länge und im Grunde kein Mensch mehr von den anderen verstanden und geschätzt und für sie lebendig sein können. Es kann vorkommen, dass er dann gelegentlich, vielleicht an seinem 100. Geburtstag, wieder entdeckt wird, und dann betrachtet man noch einmal sein Bild, dann liest man noch einmal einiges über ihn, und vierzehn Tage später redet wieder niemand mehr von dem längst Entschwundenen.

Und seht, es ist überall: Unsere Interessen und unsere Beziehungen, zum Glück auch die Missverständnisse und Belastungen, unter denen wir miteinander leben, das alles läuft notwendig schon in diesem Leben irgendeinmal einem Punkt entgegen, wo sie nichts mehr bedeuten werden. Was wir einmal gewollt haben, das werden wir einmal aufgeben müssen, was wir gebaut haben, werden wir einmal abbauen müssen, und was wir geleistet haben, werden wir einmal durch die Leistung eines anderen überbieten und ersetzen lassen müssen.

Wie wäre es uns so gut, wie wäre uns geholfen, wenn wir das immer vor Augen hätten! Wir haben es leider nicht immer vor Augen, wir pflegen, wenn die Dinge da sind, nicht an ihr Ende zu denken. Es erscheint uns alles unendlich: unsere Freude und unser Kummer, Verlust, unsere guten Absichten – ach, sie sind so unendlich gut -, aber auch unsere bösen Leidenschaften. Wir selber, ich, du, unendlich, aber, nicht wahr, auch der Mitmensch unendlich in dem, was wir an ihm schätzen, und noch mehr in seinen Fehlern! O weh! Wir müssten uns klarmachen, dass das schrecklich ist. Das Unendliche ist der Feind des Menschen. Wenn die Dinge unendlich werden, dann überwältigen sie uns. Sie haben uns dann, statt dass wir sie haben dürfen. Wir sind dann Gefangene des Lebens, statt frei zu sein. Und wir dürfen doch daran denken, dass in Wahrheit alles ein Ende hat. Es ist ja doch so. Wir würden dann nicht gleichgültig leben. Wir würden dann immer noch weinen und lachen, zürnen und lieben dürfen, es würde uns immer noch Ernst sein mit dem Leben, aber eben menschlich Ernst, nicht übermenschlich, nicht tierisch Ernst. Das gibt es in scheinbar sehr hohem und schönem Ernst, und es gibt nichts, unter dem wir so leiden, wie unter diesem tierischen Ernst, der nicht an das Ende denken will. Wie gut wäre es für uns, wie wäre uns geholfen, wenn wir es zu Herzen nehmen dürften: es hat alle ein Ende! Und wenn wir gerade darum hoffen dürften!

(Aus: “Mit dem Anfang anfangen: Lesebuch”. TVZ, 1985)

via blog.aufatmen.de

TAN-Generator

Eigentlich wollte ich gerade nur eine Überweisung tätigen, leider wurde daraus nichts. Hab die freie Zeit dann genutzt, um meiner Bank eine Mail zu schreiben:

Geliebte Hausbank!

Soeben wollte ich eine Überweisung tätigen, setzte mich an meinen Rechner, starte (*piep*), legte eine Überweisung an und gab die Überweisungsdaten an. Zur erfolgreichen Transaktion fehlte nur noch eine TAN. Also kramte ich den unlängst erworbenen TAN-Generator aus dem Schreibtisch (man freut sich ja immer über technischen Fortschritt, so auch über dieses Kästchen (über den Anschaffungspreis hat man großzügig hinweggesehen), keine langen Listen mehr, nur eine kleine Prozedur am Rechner, die in jedem zweiten Fall auch problemlos funktioniert), holte meine EC-Karte aus dem Geldbeutel, führte sie in das Gerät und wurde von der Meldung überrascht, dass dessen Batterien wohl nicht mehr die jüngsten seien. Nun gut, ab in den Keller, dort lagern ja reihenweise Knopfzellen unterschiedlichster Bauart, jedoch keine CR2025, und das wären die gewesen, die mein kleines TAN-Kästchen wieder zum Leben hätten erwachen lassen. Keine Batterien, keine TAN, keine Überweisung. Und das nach schätzungsweise nicht mal 20 TAN-Generierungen. Scheint ja ein anstrengender Job zu sein.

BTW: Der Akku meins Handys hier neben mir am Schreibtisch hätte noch genug Saft, um einen SMS mit einer TAN empfangen zu können. Aber mal ganz ehrlich, so unter uns: Neben den Gebühren für die Kontoführung, denen für die EC-Karte, denen für zu viele Geldautomatenbesuche im Monat dann auch noch welche für jede einzelne SMS bei Überweisungen? Das hole ich ja im Leben nicht mit den Zinsen rein, die meine Konten bei Ihnen so bringen! Scherz.

Ich weiß, bis Sie diese Mail lesen wird mein Ärger größtenteils verflogen sein und ich werde mich damit abgefunden haben, die Überweisung erst tätigen zu können, wenn ich die Zeit gefunden haben werde, in die Stadt zu fahren und mir Batterien zu besorgen. Aber das mit der Zeit ist ja kein Problem, ich kann ja einfach die nehmen, in der ich sonst Fahrrad gefahren wäre. Das geht ja jetzt nicht, denn ohne Batterie keine Überweisung, ohne Überweisung keine Bestellung, ohne Bestellung kein Fahrradschlauch, und ohne Fahrradschlauch kein Radfahren. Und wenn ich dann schon in der Stadt bin, dann kann ich gleich dort beim Fahrradhändler meines Vertrauens einen neuen Schlauch besorgen und brauche dann gar keine Batterie mehr. Und zum Kaufen auch keine Bank. Traum! Klappt aber nur, wenn der Fahrradhändler wieder passende Schläuche hat. Am Donnerstag hatte er keine mehr, er musste welche bestellen. Man kann nur hoffen, dass wenigstens er passende Batterien hatte.

Seien Sie herzlichst gegrüßt von Ihrem allzeit treuen Kunden
(*piep*)