Archiv für den Monat: Dezember 2011

Generisches Maskulinum

Das generische Maskulinum ist eine grammatikalisch männliche Bezeichnung für gemischt-geschlechtliche Gruppen, und ich gebe zu, dass ich Formulierungen wie „Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!“ selbst oft als etwas holpirg empfinde. Ein bisschen Befindlichkeit darf aber noch lange kein Grund für eine diskriminierende Sprachform sein. In seinem Arktiel Frauen natürlich ausgenommenschreibt Anatol Stefanowitsch, welche Gründe es für die Ablehnung der sprachlichen Gleichbehandlung der Geschlechter gibt:

Wenn überhaupt einmal sachliche Argumente für diese Ablehnung genannt werden, dann sind das normalerweise die folgenden:

  1. Das „generische Maskulinum“ sei nun einmal weit verbreitet und jeder wisse, dass Frauen hier eingeschlossen seien. Es sei deshalb albern/überflüssig/Teil eines Plans zur feministischen Weltherrschaft, auf sprachlichen Alternativen zu bestehen.
  2. Geschlechtsneutrale und geschlechtergerechte Formulierungen seien umständlich und behinderten das Leseverständnis.

Wenn diese Aussagen stimmen würden, wäre das nicht unbedingt ein Grund, auf eine sprachliche Gleichbehandlung der Geschlechter zu verzichten. Es ist auch umständlich und überflüssig, die Flagge eines Staatsgastes vor dem Reichstagsgebäude zu hissen, Menschen nett zu begrüßen und sich nach ihrem Befinden zu erkundigen oder mit Messer und Gabel zu essen. Trotzdem gelten diese Gesten als Zeichen von Respekt, Interesse und gutem Benehmen. Genauso könnte es umständlich und überflüssig sein, statt eines „generischen Maskulinums“ eine der anderen Alternativen zu verwenden — ein Zeichen für das Ziel einer allgemeinen Gleichberechtigung wäre es trotzdem.

via scilogs.de

Es lohnt sich, den ganzen Artikel zu lesen, denn er kann beide oben genannten Gründe wissenschaftlich sauber widerlegen.

Und wer danach immer noch denkt, dass das generische Maskulinum eigentlich gar nicht so diskrimierend sei und man sich doch einfach nicht so anstellen solle, dem kann ich den folgenden Screenshot aus der Sportschau vom letzten Samstag ans Herz legen:

4. Mann: Bibiana Steinhaus

Differential-Didaktik

Dieses Video braucht ziemlich lange, um die Funktionsweise eines Differentialgetriebes zu erklären (wenn du nie Lego Technic gebaut und keine Ahnung hast, was ein Differentialgetriebe ist, dann pass in den ersten Minuten gut auf!). Dafür macht es das so, dass man es wirklich auch verstehen kann. Eine Meisterleistung!

GPS & Relativität

http://www.youtube.com/watch?v=zQdIjwoi-u4

Dieses Video empfehle ich jedem, der hin und wieder von der Präzession seines GPS-Geräts enttäuscht ist. Es sind nicht einmal besondere Kenntnisse der speziellen und allgemeinen Relativitätstheorie nötig für das Verständnis des Videos. Für die Berechnung der GPS-Position allerdings schon.