Archiv für den Monat: Juli 2011

Rolling shutter

Bevor wir zur eigentlichen Attraktion dieses Posts kommen, hier zur Einstimmung ein paar Bilder:

via flickr.com

Wenn du solche Bilder noch nie gesehen hast und/oder ihr Zustandekommen nicht verstehtst, solltest du dir zunächst diesen Wikipedia-Artikel zum Rolling-Shutter-Effekt zu Gemüte führen, um dann ganz entspannd das folgende Video zu genießen, bei dem jemand einfach mal seine Smartphone bei laufender Kamera in seine Gitarre gelegt und ein bisschen gespielt hat. Viel Spaß:

via spreeblick.com

Theorie der Praxisgebühr

Als einziger Pflichversicherter der Familie musste ich vor einigen Tagen in der Notaufnahme eines Krankenhauses die Praxisgebühr entrichten. Kein Problem,ich hab mich daran gewöhnt und fand es durchaus human, dass mir das Geld erst nach Abschluss der Behandlung abgeknöpft wurde. Ich war nie ein Gegner dieser Gebühr, ihre Ziele konnte ich immer nachvollziehen:

Ziele der Praxisgebühr sind:

  • Stärkung der Eigenverantwortung der Versicherten für ihre Gesundheit: bei Bagatellfällen (Schramme, blauer Fleck) soll nicht gleich der Arzt aufgesucht werden.
  • Reduzierung der „Selbstüberweisungen“: die Versicherten sollen Fachärzte, mit vergleichsweise teureren Behandlungen, möglichst nur nach Überweisung durch den Hausarzt (sachverständig für eine Abgrenzung) aufsuchen.
  • Kurzfristige finanzielle Entlastung der gesetzlichen Krankenversicherung: das Bundesgesundheitsministerium hofft auf zusätzliche Einnahmen von 2,6 Milliarden Euro jährlich.

via de.wikipedia.org

Der dritte Punkt stört mich etwas, aber was soll’s, von nichts kommt nichts. Aber jetzt kommt’s: Um nach der Behanldung meines Bruches krankgeschrieben zu werden, schickte mich die Klinik anschließend direkt zum Hausarzt. Die Nachfrage nach meinem Status („privat oder gesetzlich?“) lässt mich vermuten, dass das bei Privatpatienten anders läuft. Wie auch immer, wenn man krank geschrieben werden muss hat man sowieso Zeit und kann sich ruhig noch ins Wartezimmer des Hausarztes setzen, damit der dann nach einem kurzen Gespräch nochmal den Papiertiger loslässt und unter anderem die Krankmeldung ausstellt. Und für seine „Behandlung“ noch mal 10€ Praxisgebühr abgreift (und weiterleitet, ich weiß). Stärkung der Eigenverantwortung der Versicherten? Reduzierung der „Selbstüberweisungen“? Als Motivation bleibt da wohl nur die „kurzfristige finanzielle Entlastung“ der Krankenversicherung. Danke. Ich kann verstehen, dass Arzt, Zahnarzt und Psychotherapeut verschiedene Kategorien sind und durch die Gebühr separat „geregelt“ werden wollen. Dass aber der Pflichtbesuch beim Hausarzt nach einem Besuch in einer Notaufnahme nochmal Praxisgebühr kostet ist schlicht eine Frechheit.