Archiv für den Monat: Februar 2010

Kormoran-Management

Wir benötigen ein europäisches Kormoran-Management, das festlegt, wie viele dieser Vögel wir brauchen, damit die Art überlebt. Jetzt sind es zu viele.

via mainpost.de (in einem wie so oft grandiosen Artikel)

Das mit dem Kormoran ist so eine Sache. Die einen wollen ihn abschießen, den Vogel des Jahres 2010, weil er uns alle Fische wegfrisst, die anderen unbedingt nicht und sehen hier einen „Prüfstein für umsichtigen Artenschutz“. Schwierige Sache das. Gerhard Polt hat die Situation frühzeitig – also schon vor Jahren – erkannt und sich dazu geäußert:

Ohrwärmer

Straffrei bleibt laut dem OLG Hamm theoretisch auch, wer das Handy nur nutzt, um mit dem Akku sein entzündetes Ohr zu wärmen. Allerdings glaubte das Gericht diese Ausrede nicht, der Ertappte musste zahlen (Az.: 2 Ss OWi 606/07).

via heise.de

Es gibt so einige Kuriositäten rund um die Handynutzung im Auto. Man kann darüber lachen, aber ich finde, dass das Beispiel der Handynutzung im Auto ganz gut die Schwierigkeiten der Juristerei verdeutlicht. Es ist offensichtlich nicht leicht, gesunden Menschenverstand in Worte zu fassen.

Transsib

via google.ru

Fernweh plagt mich eher selten. Aber die transsibirische Eisenbahn, die übt schon immer eine gewisse Faszination auf mich aus. Vielleicht fahre wirklich mal mit ihr, wer weiß. Bis dahin kann ich sie jetzt virtuell fahren. Das ist kein Ersatz, aber ein Anfang, ein erster Eindruck. Google hat in einem Projekt Filmmaterial zur Verfügung gestellt, durch das man auch anhand einer Karte und besonders interessanter Wegmarken navigieren kann. Irgendwie ist es da immer Tag, ist auch besser so, man will ja nicht stundenlang durch die Nacht fahren. Zwei Kontinente, 9000km, 7 Zeitzonen in 150 Stunden Fahrzeit. Ich schau mir das eben mal an.

„Gewinner“-Bilder 2009

© Pietro Masturzo

Tagsüber gingen die empörten Menschen auf die Straßen, um gegen den Ausgang der Präsidentschaftswahlen in Iran zu protestieren. Wenn sie abends nach Hause zurückkehrten, blieb ihr Protest nicht stumm: Sie riefen ihn von den Dächern ihrer Häuser. So wie diese Frauen in der Nacht vom 24. Juni 2009. Der italienische Fotograf Pietro Masturzo hat die Szene festgehalten und ein Bild geschaffen, das sowohl einen besonderen historischen Moment zeigt als auch, wie er das Leben der Menschen berührt. Zugleich ist Masturzo ein in Komposition und Farbe außergewöhnliches Foto gelungen. Am Freitag wurde es zum World Press Photo 2009 gekürt.

via zeit.de

Die Gewinnerbilder aller 21 Kategorien kannst du hier bestaunen. Und sie zeigen nicht immer Gewinner…

„Wir müssen die Scripts des digitalen Zeitalters erzählen.“ Müssen wir?

via faz.net

Via Andre auf dieses Videointerview mit Frank Schirrmacher gestoßen. Ich muss sagen, ich mag seine Sprache und seine Bilder, trotzdem geht es mir bei Schirrmacher wie Sascha Lobo: Bei allem, was Schirrmacher richtig erkennt und wirklich treffend beschreibt (und das ist einiges!) bleiben seine ängstlich-kulturpessimistischen Falten auf der Stirn. Und die kommen durch die Überbewertung des Algorithmischen und durch dessen Unterschätzung. Er widerspricht sich da etwas: Auf der einen Seite sieht er den riesigen menschlichen Input im Netz, auf der anderen hat er Angst vor dem ausgeschlossenen Dritten. Was Lobo von Schirrmacher hält kann man z.B. hier nachlesen. Ich muss da noch bisschen drüber nachdenken.

Trendtiere gestern und heute

Gewinnertiere – Verlierertiere

Vor der Anschaffung von Haustieren ist Recherche geboten – nur zu leicht sitzt man einem Trend auf, der kurzlebiger ist als der neue Freund selbst.

via riesenmaschine.de

Kathrin Passig (von der ich ein heimlicher Fan bin) schreibt bei der Riesenmaschine über Trendtiere. Das Gnu scheint ein Verlierertier zu sein, während der Biber wohl ein reines Gewinnertier ist. Das lässt sich selbst leicht mit Hilfe von Google Trends nachprüfen.

Doch Obacht: Nicht nur bei der Anschaffung von Haustieren ist Recherche geboten, sondern auch bei der sorglosen Interpretation von irgendwelchen Worthäufigkeiten Vorsicht. Trotzdem ist das ein nettes Spielzeug, dieses Google Trends. Keine Frage.

Das Pantoffeltierchen

Es handelt sich um Onto-Theologie sobald wir mit Gott umgehen wie mit einem Pantoffeltierchen unter dem Mikroskop. Sobald wir Gott zu einem Objekt machen, dass wir aus der Distanz studieren können, sobald wir Gott vor unsren Karren spannen, damit er unsere Projekte legitimiert, machen wir aus ihn einen Götzen.  Wie oft haben wir erlebt, dass Leute mit den Brustton der Überzeugung davon gesprochen haben, was Gott sagt und was er will. Wie oft wurde versucht, mit Gott eine Gesellschaftsordnung (oder auch nur eine Gemeindeordnung!) zu legitimieren.

via bunchofnerds.de

Zugegeben, es strengt mich oft etwas an, Arnes Gedanken zu lesen und auch zu verstehen. Aber es lohnt sich. Und dieser Post von ihm ist eine gute Gelegenheit, auf sein wieder zum Leben erwachtes Blog hinzuweisen. Auch wenn Depone das auch schon mit diesem Zitat getan hat ;o)

„Daten kann man nicht stehlen.“

Da Daten anders als Autos oder Handys keine Sachen sind, kann man sie nicht stehlen. Und wo es keine gestohlene Ware gibt, da gibt es auch keine Hehlerei.

via heise.de

Bankdaten aus der Schweiz sollte man kaufen, finde ich. Auch wenn der Deal etwas delikat ist, der Vorwurf der Anstiftung zur Hehlerei ist nicht so ganz aus der Luft gegriffen. Die (in Würzburg…) promovierte bayerische Justizministerin Beate Merk sieht das allerdings völlig gelassen, wie obiges Zitat zeigt. Kann das bitte mal jemand konsequent weiterdenken? Meine Phantasie reicht dazu leider nicht…

So Sachen machen

Wann hört das eigentlich auf, dass man einfach etwas macht?
Ohne Sinn, ohne Ziel, sondern schlichtweg, weil da ein Etwas ist und ein Ich und man mal probiert, was sich aus der Kombi ergeben könnte.
Sechs Minuten „Sachen machen“ hat Koki Tanaka in seinem Film „Everything is everything“ versammelt und mich beruhigt allein schon das Betrachten dieses Un-Sinns.

via spreeblick.com

Ich gebe zu, ich wollte es nicht ganz anschauen. Musste dann aber. Kann mir bitte jemand sagen, was das über mich sagt? Danke.