Archiv für den Monat: Mai 2015

Too schön to fail

Den Zustand der Physik kann man getrost als desolat bezeichnen. Nicht, dass in den letzten Jahrzehnten nichts geleistet worden wäre, es ist einiges passiert, und auch die großen Theorien wie z.B. die Stringtheorie sind nicht einfach so vom Himmel gefallen. In dem Video, welches ich euch hier zeigen will, diskutieren die beiden Physiker Harald Lesch und Josef M. Gaßner über eben diese Stringtheorie und haben dabei so richtig Spaß zusammen. Also Josef Gaßner hat viel Spaß, während Harald Lesch das alles nicht mehr witzig finden kann. Als Zuschauer kann man aber auf jeden Fall viel Spaß haben, sogar dann, wenn man in der Schule in Physik nicht immer ganz bei der Sache gewesen sein sollte. Und wer gar keinen Zugang zu dem Thema findet, der kann sich einfach an der schlechten Bluescreen-Technik z.B. am Kopfflaum der beiden Diskutanten erfreuen.

Wie gesagt, das Thema der Diskussion ist die Stringtheorie. Harald Lesch mag sie nicht besonders, und das hat seinen Grund:

Im Fußball sagt man, er war ein großes Talent, aber er hat’s eben doch nicht gebracht. Und so scheint’s mir mit der Stringtheorie auch zu sein. Große Versprechungen und nix gehalten, nix, nicht ein Tor geschossen, nicht mal ne Ecke, nix, überhaupt nix.

Seiner Meinung nach ist die Stringtheorie zwar eine faszinierende Theorie, die aber bisher keinerlei experimentell falsifizierbaren Aussagen machen konnte. Er geht noch weiter und hinterfragt de Ansatz, mit immer neuen Theorien die Probleme vorhergehender lösen zu wollen:

Mit anderen Worten: Ich habe eine Theorie, die ein Problem hat. Dafür muss ich eine andere Theorie entwickeln, die genau die Probleme, die die erste Theorie hatte, jetzt wegnehmen kann. (…) Und dann brauch ich noch eine dritte Theorie, die die Probleme der zweiten Theorie, die aber günstigerweise die Probleme der ersten Theorie schon weggebügelt hat, auch noch wegbügelt, was natürlich zu einer vierten, n-ten und x-ten Theorie führt, die dann irgendwie alle Probleme wegmittelt, bis auf die Probleme, die sie selber produziert, was zu einer weiteren Theorie führt, die (n+1)-te Theorie, …

Dem widerspricht der Physiker und Mathematiker Josef Gaßner nicht wirklich, aber ist einfach so dermaßen fasziniert von der Schönheit dieser Theorien, wirkt fast ein bisschen verliebt. Und Liebe macht eben blind:

Die Theorie ist zu schön, too schön to fail. (…) Das Ganze hat schon einen gewissen Schick, das spricht den Mathematiker in mir schon ein wenig an.

Ich kann das nachvollziehen. Ich habe im Studium einige Theorievorlesungen gehört, bei denen ich zwar mitnichten alles verstanden haben und trotzdem sehr fasziniert von den Formulierungen der Theorien war (Bsp. Supersymmetrie). Aber Schönheit ist nicht alles. Irgendwann muss eine Theorie auch liefern, und  Lesch fragt die Community zurecht:

Ab wann wären wir bereit zu sagen, die Theorie ist tot?

Auch Gaßner fürchtet wohl, dass wir in diese Richtung unterwegs sind und formuliert in seinem Schlusswort frei nach Thomas Henry Huxley:

Das Schlimmste Drama, die größte Tragödie besteht in der Erschlagung einer schönen Theorie durch eine hässliche Tatsache.

Wie gesagt, die Unterhaltung der beiden ist äußerst unterhaltsam. Anschauen!

PS: Danke an Ralf für den Hinweis!

Musik³

Musik, Musik, Musihiiiik!

1) Das verwirrendste und aufwendigste zuerst. Wenn man sich auf dem Kanal eines gewissen Rob Scallon umsieht findet man so einige Schmankerl. Seine neuste Produktion ging jetzt durch die Decke. Kein Wunder: Im Rahmen seiner „May-tellica“-Action (in jeder Mai-Woche ein neues Metallica-Cover) hat der Gute „Enter Sandmann“ einfach mal rückwärts eingespielt und eingesungen. Krank. Zunächst die Rückwärts-Version, in der das Lied dann so klingen soll wie vorwärts:

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Roboter für Dominosteine

Lange Zeit hat uns (also meinen Jungs und mir) eine gute Idee gefehlt für eine erste größere Eigenentwicklung mit  unserem LEGO MIndstorms EV3. Denn eine gute Idee muss her, sonst bleibt das Projekt spätestens auf halber Strecke stecken. Da der Jüngere sehr gerne mit Dominosteinen spielt (während ich Dominosteine vor allem gerne esse, aber das ist ein anderes Thema) und wir immer mal wieder Maschinen gesehen haben, die Dominosteine aufstellen, wollten wir das mal angehen: Einen Roboter zum Aufstellen von Dominosteinen. Gut, hierzu gibt es auch schon einige inoffizielle LEGO Mindstorms-Modelle, neu an unserem ist aber, dass er mit einem Abstandssensor selbständig feststellt, wann das Steine-Reservoir leer ist und neue Steine nachgelegt werden müssen.

Die Entwicklung des Modells hat sich inkl. der Programmierung über einige Wochen hingezogen. Es musste ständig sowohl an der Hard- als auch an der Software nachgebessert werden, bis das Teil einigermaßen zuverlässig funktioniert hat. Als problematisch stellen sich vor allem unsere recht kleinen und leichten Dominosteine heraus. Mit ordentlichen Holzsteinen dürfte das alles deutlich stabiler hinzubekommen sein.

Hier ein kleiner Einblick ins fertige Modell:

Nachdem das Modell fertig war haben wir es im LEGO Digital Designer nachgebaut. Das ist eine Software, mit der man seine Lego-Modelle nach ein bisschen Einarbeitungszeit relativ flott modellieren und somit auch konservieren kann. Unser Modell kannst du hier herunterladen und im LEGO Digital Designer importieren. Damit sollte ein Nachbau ziemlich einfach möglich sein. Die Software erstellt aus dem digitalen Modell auf Wunsch auch (mehr schlecht als recht) eine schrittweise Bauanleitung, die wir hier mal als PDF zur Verfügung stellen. Zu guter Letzt haben wir das Modell auch noch auf in die LEGO Digital Designer Gallery hochgeladen.

Was dann zum Nachbau natürlich noch fehlt ist die Software. Das Programm muss sicherlich für andere Dominosteine hier und da anders justiert werden. Unseres sieht folgendermaßen aus:

Domino Bricks - Software

 

Herunterladen kannst du das Programm hier.