Archiv für den Monat: September 2013

Dummheit stirbt nicht aus

Dummheit stirbt nicht aus, das sagt man jedenfalls so. Komisch eigentlich, laut Evolution sollten manche Arten zu sterben relativ schnell aussterben. Die Gesellschaft der Metro Trains (Melbourne, Australien) sieht das anders und will aufklären, speziell über unachtsames Verhalten im Zusammenhang mit Zügen. Das hat sie im November 2012 mit einer etwas makaberen, aber wie ich finde sehr schön gemachten Kampagne getan. Ich erzähle das deshalb, weil in dieser Woche das Android-Spiel dazu im Play-Store erschienen ist (hier für iOS). Ein typisches Handyspiel, was für zwischendurch, schlicht und schön gemacht. Tipp!

Es lohnt sich auch, die Webseite der Kampagne anzusehen und ein bisschen auf den Figuren herumzuklicken ;o)

Nicht fehlen darf natürlich noch der Song mit Ohrwurmpotential:

(Der Song als mp3, als Instrumental, als Klingelton)

Die Wahl zwischen Kasperl und Seppl

Anlässlich der heuten Landtagswahl hier in Bayern und der anstehenden Bundestagswahl in einer Woche will ich hier mal für einen Künstler werben, der es wert ist, beworben zu werden: TEX. (Webseite, Blog, Twitter, Facebook, Wikipedia, Musiker-Steckbrief bei TV Noir).

TEX ist als Initiator und Moderator der unvergleichlichen Musikshow TV Noir auf meinem Radar erschienen. Dass er auch selbst Musik macht wusste ich, konnte mit seinen Songs lange aber nicht besonders viel anfangen. Das hat sich schlagartig geändert, als ich ihn bei einem Konzert im Cairo erlebte. Gepackt haben mich vor allem seine TEX-te (haha).

Genug der Vorrede, eigentlich wollte ich doch nur einen TEX-Song zur Wahl vorstellen. Titel: „Sie haben die Wahl“ (Lyrics). Der Song hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Spiel aber bei TEX keine Rolle, denn alle seine Songs sind eher neuere Songs, er schreibt (laut eigenen Aussagen) extrem langsam. Jetzt aber:

Es gibt auch eine musikalisch abgespeckte Live-Version aus der TV Noir-ShowWeiterlesen

Dezenter Schalthinweis

Mich nerven bei einigen Autos diese aufdringlichen Hinweise im Display, die mich noch im untertourigen Bereich durch Erzeugung eines schlechten Gewissens zum Schalten bewegen wollen. Nicht, dass ich den Hinweis an sich nicht sinnvoll finden würde, aber ich fühle mich belästigt und abgelenkt, wenn da ständig eine Art Warnhinweis außerhalb meines eigentlichen Sichfeldes nach Aufmerksamkeit verlangt.

Im folgenden Video wird ein Prototyp eines Schaltknopfes gezeigt, der diesen Schalthinweis haptisch übermittelt, indem der Schaltknopf im richtigen Moment vibriert. Realisiert wird das mit einer offenen Plattform, die bei Ford genutzt werden kann: OpenXC

Der Schaltknopf an sich wurde übrigens mit einem 3D-Drucker erzeugt.

Analoge Lücke

Über Sinn und Unsinn von DRM kann man sich lange Abende streiten. Mancher ist damit schon gescheitert, aber an vielen Stellen ist DRM immer noch Standard. Ich war letztes Jahr sehr nah dran, mir einen Kindle zu kaufen, aber letztendlich hat mich das ziemlich geschlossene und geschützte System dann doch davon abgehalten.

Allerdings gibt es bei geschützten Inhalten immer eine Option, die Daten von ihrem Kopierschutz zu befreien: Die analoge Lücke. Ein Musikstück kann noch so gut geschützt sein, ich kann immer ein Mikro an den Lautsprecher stellen und mitschneiden. Oder einen DRM-geschützen Film mit der Kamera abfilmen. Oder ein DRM-geschütztes eBook abtippen. Peter Purgathofer (@peterpur), hat dieses Abtippten von eBooks jetzt etwas professionalisiert, nur zu Demonstrationszwecken versteht sich.
Dazu hat er seinen Kindle vor die Webcam seines Rechners gesetzt und einen kleinen Lego-Mindstorms-Roboter gebaut, der nichts anderes macht, als bei seinem Kindle zunächst eine Seite weiter zu blättern und anschließend am Rechner eine Taste zu drücken, um einen Screenshot zu erstellen, aus dem dann mit Hilfe einer OCR-Software der Text extrahiert wird. Ein sehr nettes Beispiel zur Demonstration der analogen Lücke wie ich finde:

Pebble vs. Galaxy Gear

Keine Frage, die Zeit der Smartwatch ist gekommen. Ich bin seit April stolzer Besitzer und Nutzer eine Pebble, einer Smartwatch, die über Kickstarter finanziert wurde und das bis dahin erfolgreichste Projekt auf Kickstarter war. In 37 Tagen hat man dort 10 Millionen US-Doller gesammelt, angepeilt waren anfangs 100.000 US-Dollar. Man stand daher letztes Jahr vor der Aufgabe, statt ein paar hundert fast 70.000 Uhren produzieren zu müssen. Klar, dass das ein anderes Spiel ist und sich die Organisation der Massenproduktion ziemlich in die Länge gezogen hat.

Weniger verständlich ist aber, dass Pebble es bis heute nicht geschafft hat, die Uhren zuverlässig nach Deutschland zu liefert. Man hat die Uhren in fast 200 Länder ausgeliefert, nur in Deutschland hat man massive Probleme mit dem Zoll. Wie meine Uhr da durch die Maschen gerutscht ist bleibt ein Geheimnis, ich muss das aber auch nicht verstehen. Pebble geht das Problem gerade irgendwie ziemlich undurchsichtig an, gute Informationspolitik ist nicht gerade ihre Stärke… Sehr ärgerlich und für mich unverständlich, warum man das nicht schneller auf die Reihe bekommt.

Auf der IFA in Berlin hat Samsung nun als erster großer Hersteller (stimmt nicht ganz, Sony hatte auch schon mal eine präsentiert) seine Interpretation einer Smartwatch vorgestellt, die Galaxy Gear. Hier mal die in meinen Augen zentralen Punkte, warum ich das Konzept der Pebble dem der Galaxy Gear für überlegen halte: Weiterlesen

Zum Raumbedarf des gemeinen Fahrradhelms

In den letzten Wochen mussten wir leider unser altes Auto verabschieden und haben nun beim neueren deutlich weniger Platz. Für die meisten Menschen wäre das Raumangebot unseres jetzigen Fahrzeugs immer noch großzügig, für uns ist es hier und da (noch?) gewöhnungsbedürftig. Wenn man sich beim Beladen des Autos für ein paar Tage Urlaub bei den Eltern am Ende darüber Gedanken macht, wohin man jetzt die Fahrradhelme noch packen soll, dann sagt das schon alles.

Vielleicht sagt das aber auch etwas für den Raumbedarf von Fahrradhelmen an sich. Ich bin schwer dafür, Fahrradhelme zu tragen, die Studien zum Thema Fahrradsicherheit mit/ohne Helm mögen soziologisch interessant sein, aber ein Unfall wird mit Helm wohl selten schlimmer ausgehen als ohne, da muss man nicht groß diskutieren. Aber Fahrradhelme sind in vielen Situationen einfach ziemlich hinderlich, weil sie in Taschen, Rucksäcken, Koffern oder eben auch Autos ziemlich viel Raum einnehmen. Was liegt da näher, als einen Helm zu konzipieren, der sich irgendwie verkleinern lässt?

Der Designer Michael Rose hat vor einiger Zeit einen solchen Helm vorgestellt. Es ist nicht das erste Konzept eines faltbaren Fahrradhelms (andere: hier, hier, hier oder auch hier), aber in meinen Augen das bisher überzeugendste:

Faltbarer Fahrradhelm Weiterlesen