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IFTTT oder: Wie man Instagram-Fotos ordentlich zu Twitter schickt

Wer Instagram und Twitter nutzt kennt das Problem: Man möchste seine Instagram-Kreation natürlich direkt auch auf den eigenen Twitter-Kanal schicken und macht das so:

Leider ist das Instagram-Bild auf Twitter dann nicht zu sehen, es wird nur verlinkt:

Der Grund: Instagram gehört seit 2012 zu Facebook, und Twitter und Facebook sind sich bekanntlich nicht so grün. Daher zickt Twitter und weigert sich, die Instagram-Bilder direkt in der Timeline anzuzeigen. Jedenfalls gilt das für die offizielle Twitter-App, den Stream auf der Webseite und auch für das zu Twitter gehörende  und von mir geschätzte Tweetdeck. Technisch wäre das Einbinden der Bilder vermutlich kein Problem, aber man ist eben Konkurenz.

Jetzt bin ich mal wieder gefragt worden, wie ich es hinbekomme, dass meine Instagram-Bilder doch als native Twitter-Bilder im Stream angezeigt werden:

Der Link im Screenshot verrät es schon: Ich nutzte IFTTT („if this then that“). Wenn du von diesem Dienst noch nichts gehört haben solltest wird es allerhöchste Zeit. Der Name des Dienstes sagt schon genau, was er macht:

Wenn irgend etwas passiert (der „Trigger“), dann mach irgend etwas anderes (die „Action“).

Und dieses „irgend“ ist in der Regel irgend ein Webdienst: Twitter, Facebook, Instagram, das Wetter, eine Uhrzeit, Dropbox, der Akkustand des Handys, eine SMS, Mail, eBay, Kalender, ein RSS-Feed, WordPress, Youtube, OneNote, Feedly, Pocket, Philips Hue, … Und diese Dienste kann man nun verknüpfen. Zur Veranschaulichung ein paar Beispiele:

  • Wenn mich jemand auf einem Facebook-Foto markiert, dann speichere dieses Foto in meine Dropbox.
  • Wenn ich in Feedly einen Artikel als „gespeichert“ markiere, dann speichere ihn in meiner Pocket-Leseliste.
  • Wenn ich eine SMS bekomme, dann speichere sie in einer Google Tabelle.
  • Wenn es 19 Uhr ist, dann schicke mir den Wetterbericht für morgen per Pushbullet auf’s Handy.
  • Wenn ich einen Blogpost bei WordPress veröffentliche, dann schicke mir eine Erinnerung auf’s Handy, dass ich den noch bei Facebook und Twitter poste (man könnte das auch direkt mit IFTTT schicken, wenn man das wollte).
  • Wenn es 23 Uhr ist, dann schalte mein Yeelight-Schreibtischlicht aus um mich daran zu erinnern, dass es langsam Zeit wird, ins Bett zu gehen.
  • Wenn ich eine Mail mit einem bestimmten Betreffe erhalte, dann speichere den Anhang in meine Dropbox.
  • Wenn ich ein Instagram-Bild poste, dann speichere das Bild auch in meine Dropbox.
  • Wenn ich ein Instagram-Bild poste, dann schicke das Bild als natives Bild zu Twitter.
  • Wenn dies, dann das…

Und der letzte Punkt sieht in der IFTTT-App dann so aus:

So einfach ist es also, die Instagram-Bilder schön zu Twitter zu schicken. Aber auch darüber hinaus sind die Möglichkeiten von IFTTT endlos, es gibt auch schon sehr viele fertige Applets.

Nur am Rande: Für alle Bastler ist auch der Maker-Kanal interessant, mit dem man sehr leicht z.B. mit Arduino-kompatiblen Boards kommunizieren kann. Aktuelles Bastelprojekt von mir: Ich hätte gerne eine Benachrichtigung, sobald die Waschmaschine fertig ist. Im Moment scheitert das noch am sicheren Erkennen des Endes des Waschgangs (nach dem Schleudern), aber wäre dieses Problem gelöst wäre der Rest einfach: Das Wemos D1 mini hängt im WLAN und ruft – sobald es eben das Ende des Schleuder-Vorgangs erkannt hat (siewissenschonsiewissenschon) – eine bestimmte IFTTT-URL mit einem Authentifizierungscode auf. Das ist der Trigger, der dann wieder eine Action auslösen kann, eben beispielsweise eine Benachrichtigung auf’s Handy schicken. Für Statistikfreaks könnte der Trigger auch die Uhrzeit in eine Google Tabelle schreiben, mit der man dann auswerten könnte, wie oft man die Waschmaschine nutzt, welche Wochentage Waschtage sind oder was die präferierten Waschzeiten sind. (Über die Sinnhaftigkeit kann gerne diskutiert werden…)

Ist das eine Gitarre?

Wann ist ein Instrument ein Instrument? Auf den ersten Blick ist das einfach, Instrumente sind z.B. Flöte, Trompete, Klavier, Gitarre, Bass usw. Alles, womit man eben Musik machen kann. So einfach ist es aber nicht. Das Theremin z.B., ein berührungslos gespieltes Instrument, welches nur über die Beeinflussung eines elektromagnetischen Feldes funktioniert, werden die wenigsten als Instrument durchgehen lassen:

Was die ortsansässige Musikschule nicht im Angebot hat ist auch kein richtiges Instrument, mag sich so mancher denken. Aber selten sind wir uns im Klaren darüber, dass Musikinstrumente schon immer einem Wandel unterlagen. An dieser Stelle sei an das gute alte Klavier erinnert, das Instrument schlechthin. Das uns bekannte Klavier („Hammerklavier„) wurde aber z.B. zu Bachs Zeit gerade erst entwickelt, Standard war da eher das Cembalo, mit dem eine ordentliche Dynamik (laut, leise, …) nicht möglich war. Diese neuen Möglichkeiten haben dazu geführt, dass sich das Klavier einfach durchgesetzt hat uns das Cembalo nur noch selten eine Rolle spielt (sorry SEA+AIR, aber ich höre eure Platte trotzdem noch sehr gerne!).

Vielleicht sind wir da schon bei einem guten Kriterium dafür, was ein „richtiges“ Instrument ausmacht: Es muss sich irgendwann durchgesetzt haben. Was sich irgendwann aber einmal durchgesetzt haben wird können wir im Voraus schlecht wissen. Es gibt also immerzu Weiterentwicklungen von Instrumenten, mal nur evolutionär, mal mutiger in richtigen Sprüngen. Vieles davon verschwindet wieder in der Versenkung und wird bestenfalls noch von Exoten gespielt (wie z.B. das oben gezeigt Theremin). Trotzdem kann es einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung anderer Instrumente leisten. Aus vielen parallelen Entwicklungen entsteht dann unter Umständen ein neues Instrument, welches in gewisser Weise standardisiert ist und es irgendwann sogar in das Angebotsrepertoire der einen oder anderen Musikschule schafft.

Lange Vorrede dafür, dass ich hier eigentlich nur eine solche aktuelle Instrumentenentwicklung vorstellen wollte. Und zwar geht es um eine Gitarre, die laut eigener Aussage die erste smarte Gitarre der Welt ist. In erster Linie ist es eine Gitarre, die man einfach als Gitarre spielen kann. Aber sie ist mit diversen Erweiterungen versehen: Tolle Effekte, Möglichkeiten zum Loopen, zusätzliche Bedienmöglichkeiten über Touchinterfaces (erinnern fast ein bisschen an das Theremin!) und so weiter. Schau sie dir an, die „Sensus Smart Guitar“ von Mind Music Labs:

https://www.youtube.com/watch?v=Hug-o_2vCnk

Bisher leider nur ein Prototyp und damit noch etwas entfernt vom sich durchsetzen…

Dropbox-Podcast, selbstgebaut

Podcast-LogoIch bin leidenschaftlicher Podcast-Hörer. Es gibt nichts besseres, als bei Tätigkeiten, die wenig Aufmerksamkeit erfordern (Putzen, Kochen, Fahrradfahren, Basteln, …), nebenbei interessante Sachen zu hören. Dazu habe ich diverse fertige Podcasts abonniert. Allerdings kommt es immer wieder vor, dass mir außerhalb meiner abonnierten Podcasts einzelne Vorträge oder Sendungen über den Weg laufen, die ich ebenfalls gerne über meine Podcast-App hören würde. Denn die App (ich nutze Podkicker Pro) hat gewisse Vorteile: Ich kann meine Standard-App nutzen und diese auch mit meiner Pebble steuern, ich kann es ggf. beschleunigt hören, die Datei wird automatisch auf das Smartphone geladen und nach dem Hören von selbigem wieder gelöscht usw.

Um also einzelne MP3s automatisch in meinen Podcast-Workflow zu bekommen musste ein eigener Podcast her. Der sollte natürlich möglichst einfach von diversen Geräten aus gefüttert werden können. Ideal wäre es – dachte ich mir so – wenn ich einfach die Dateien in einen Dropbox-Ordner legen könnte und sie von dort aus alleine in meine Podcast-App wandern würden. Manchmal ist es auch nett, wenn man gar nicht das MP3 an sich in die Dropbox legen muss, sondern einfach eine URL-Datei, die auf das MP3 verweist. Meistens liegt das Ding ja schon irgendwo im Netz.

Und sowas hab ich mir dann gebastelt. Weiterlesen

Musik²

Zur Abwechslung mal wieder zwei Musikvideos, die es mir angetan haben. Dauerschleifengefahr!

1) kutiman bringt 23 von anderen Leuten auf Youtube eingestellte Musik-Filmchen zusammen und mischt daraus einen faszinierenden Song:

2) Kawehi mischt auch. Ihre Komponenten: Eine Loopstation (BOSS RC-300, will ich auch haben!), ein bisschen Zubehör, ein Michael Jackson-Klassiker und ihre Stimme. Großes Tennis, das so irritierend einfach aussieht:

Patent auf den Gewinn von Patentstreitigkeiten

Viele Leute werden sich heute freuen und Genugtuung empfinden über die Strafe, die Samsung jetzt an Apple zahlen muss. Eine Milliarde Dollar. Aber das ist ja auch richtig so, Ideen klauen, das geht einfach nicht. Oder wie Apple-CEO Tim Cook es heute ausdrückte:

The jury has now spoken. We applaud them for finding Samsung’s behavior willful and for sending a loud and clear message that stealing isn’t right. (…) Today, values have won and I hope the whole world listens.

via 9to5mac.com

Rein rechtlich mag das alles so seine Richtigkeit haben, ob das alles gerade richtig läuft ist eine ganz andere Frage (von der Scheinheiligkeit hinter diesen Aussagen mal ganz zu schweigen). Deshalb empfehle ich, 10 Minuten in das folgende Video und dann noch mal mindestens 10 Minuten in das eigenen Nachdenken zu investieren. „Embrace the Remix“:

Und jetzt mein Pro-Tipp an Apple: Lasst euch doch einfach den Gewinn von Patentstreitigkeiten patentieren. Das wäre die Zwickmühle schlechthin und ihr seid in jedem Fall Gewinner.

Tower Defense

Ich kenne mich nicht wirklich gut aus mit Computerspielen. Ich spiele selten, und wenn dann eigentlich nur diverse FIFA-Versionen. Das Genre Tower Defense war mir bis vor wenigen Wochen daher völlig unbekannt. Damals hat mir jemand so ein Ich-verteidige-meinen-Vorgarten-gegen-Zombies-Spiel empfohlen. War nicht so wirklich meins. Gestern dann habe ich dann die folgende Variante der Tower Defense-Spielidee gefunden:

via http://www.mapstd.com/

Gefällt mir. Vor allem, weil das Ganze „einfach“ als Google Maps-Mashup gestrickt ist. Anfangs wählt man sich sich einen beliebigen Ort aus, den man verteidigen möchte, und dann geht es direkt los. Das Spiel ist sehr einfach gehalten und entwickelt seinen besonderen Charme durch das neue 90er-Jahre Videospiel-Design, welches Google anlässlich des 1. Aprils für seine Karten vorgestellt hat. Ausprobieren!

Klatsch-Variationen

An Steve Reich (Webseite, Wikipedia) scheiden sich die Geister, keine Frage. Ein Mann mit komischen Ideen und keinen Hemmungen, diese umzusetzen. Mich fasziniert seine Musik schon immer, sie hat oft etwas meditatives.

Hier sieht man ihn (rechts mit Mütze) bei der Aufführung eines seiner Stücke. „Clapping Music“ heißt das Teil, und nein, man muss es nicht ganz ansehen:

http://www.youtube.com/watch?v=RChacDrtLGU

George Manak hatte das Stück wohl noch im Ohr, als er den Film Point Blank gesehen hat, in dem Angie Dickinson auf Lee Marvin herumtrommelt:

Und da kam ihm eine Idee:

Kein Wunder, dass Angie Dickinson da am Ende die Kraft ausgeht.

Black or Free


Black or free
instrumental: Michael Jackson – Black or white
acapellas: Queen – I want to break free // Queen – Another one bites the dust

via mightymikebootlegs.blogspot.com

Der letzte Mashup-Beitrag war ja eher technischer Natur, diesmal steht Musik auf dem Programm. Mighty Mike mixt mit viel Fingerspitzengefühl mehr (wie in diesem Beispiel) oder weniger (der ganze Rest…) bekanntes Zeug zusammen, seine Ergebnisse sind hörenswert.

Mashups: YQL ist das neue Pipes

Ich vermute mal, dass nicht viele von euch Yahoo Pipes kennen oder gar benutzen. Ihr habt etwas verpasst. Pipes ist ein mächtiges Mashup-Tool, mit dem man diverse Einangsdatenströme kombinieren und verarbeiten kann. Dazu kommt es noch erstaunlich elegant daher:

Pipes-500px in YQL: Using Web Content For Non-Programmers

via smashingmagazine.com

Yahoo hat da weitergedacht und etwas ähnliches jetzt konsolenorientiert gebaut. YQL heißt das Teil, die Namensverwandtschaft zu SQL ist wohl kein Zufall:

Yqlcons in YQL: Using Web Content For Non-Programmers

via smashingmagazine.com

Die Ausgabe der Konsole kann in XML- oder in JSON-Form erfolgen, je nachdem, wie man mit den Daten weiterarbeiten will.

Die Funktionen sind mächtig (z.B. lassen sich auch z.B. tabellenformatierte Daten aus normalen HTML-Seiten anhand des XPATH auslesen) und die Syntax vertraut einfach. Wer auf die Schnelle mal ein paar Daten zusammensuchen und kombinieren will ist bei YQL an der richtigen Adresse.

YQL findest du hier, die Dokumentation da, und inspiriert hat mich dieser Artikel.