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Touch ist alles, alles ist Touch

Alternative Mensch-Maschine-Schnittstellen finde ich schon immer interessant. Denn ich glaube, dass viele Eingabegeräte, mit denen wir so vertraut sind, nicht optimal sind. Sie sind historisch so gewachsen. Bestes Beispiel ist unser Tastaturlayout, welches nicht deshalb so aussieht, wie es aussieht, weil das für die heutige Eingabe am Computer optimal wäre, sondern weil das bei den typischen Buchstabenkombinationen der deutschen Sprache dafür sorgte, dass sich die einzelnen Buchstaben der Schreibmaschine möglichst selten verhakten. Es gibt z.B. einige optimierte Tastaturlayouts für die deutsche Sprache, die aber kaum eine Chance haben, sich durchzusetzen. Nicht weil sie schlecht wären, sondern weil wir so unglaublich träge sind in der Umgewöhnung. Die müsste fast mit Zwang passieren. In der Mathematik / Physik / Chemie nennt man so einen Zustand ein „lokales Minimum“. Schon nicht schlecht, aber um ein besseres, vielleicht sogar globales Minimum zu finden müsste viel Energie aufgewendet werden. Ich schweife ab…

Was ich sagen will: Aus lokalen Minima kommt man schlecht heraus, daher lohnt es sich, völlig neuen Ansätzen nachzugehen, statt alte optimieren zu wollen. Die Touch-Bedienung war ein solcher Schritt, und dieser Interaktionsansatz ist noch lange nicht ausgereizt.

Im folgenden Video ist ein Ansatz gezeigt, bei dem leitender Lack auf beliebigen Oberflächen aufgetragen wird. Am Rand des Objekts werden dann Kontakte angebracht und ein elektrisches Feld angelegt. Bei Berührung des Objekts wird jetzt dieses Feld modifiziert, woraus auf die Position der Berührung rückgeschlossen werden kann. Sehr schöne Idee:

Digitale Sonnenuhr

„Digitale Sonnenuhr“, das klingt widersprüchlich. „Digital“ meint hier allerdings auch nicht, dass die Uhr digital betrieben wird, es ist eine normale, analoge Sonnenuhr. Aber sie zeigt die Zeit digital an:


Abgefahrene Sache. Und erst einmal ziemlich rätselhaft, wie man das Ding eigentlich konzipieren kann. Das erklärt aber der Macher Mojoptix in einem etwas längeren Video:

Bauen kann man das Teil „einfach“ mit einem guten 3D-Drucker, die Baupläne findet man im Netz. Wer keinen 3D-Drucker bei der Hand hat kann das Teil auch kaufen. Einen anderen Weg, so ein Teil zu bauen, sieht der Macher übrigens nicht, seiner Meinung nach ist das nur mit einem 3D-Druck machbar.

 

Das Rad, neu erfunden (2)

Das Rad muss nicht ständig neu erfunden werden. Man sagt das so und meint es metaphorisch. Umso faszinierender, wenn sich jemand daran macht, das trotzdem im wörtlichen Sinne zu tun. Ich habe auf diesem Kanal schon einmal neue Ansätze zum Thema „Rad“ gezeigt, aber das heutige geht doch in eine völlig andere Richtung. Und auch das ist nicht metaphorisch gemeint:

Mehr als ein Proof of Concept ist das noch nicht, ich würde gerne mal die Kombination zwischen diesem Antrieb und dem normalen Fahren sehen. Gerne auch bei höheren Geschwindigkeiten z.B. beim Spurwechsel oder so. Aber auch so schon mal eine grandiose Idee.

Es läuft nicht rund

Seit 1990 baut der Niederländer Theo Jansen seine Strandbeest-Ungetüme. Gebilde aus Plastikrohren, denen der Wind Leben einhaucht. Jansen nennt sie „Lebewesen“, was an der Definition von „Leben“ zwar grob vorbeigeht, aber die Illusion ist schon nicht schlecht. Dieses Video hier gibt einen ganz guten Überblick über seine Kreaturen:

Jetzt hat Jansen es aber übertrieben. Er hat seine – zugegebenermaßen faszinierenden – Laufapparaturen mit einem Fahrrad gekreuzt. Zusammen mit dem kalifornischen Bastler-Kollektiv Carv wurde der vierfüßigen Laufmechanismus für das Fahrrad kreiert und eingebaut. Gefahren wird es trotzdem wie ein normales Fahrrad:

https://www.youtube.com/watch?v=K8Xq4Cr4HoI

Richtig rund läuft es noch nicht.

Polygoner Kusskaffee

Kaffee ist nicht unbedingt meine größte Leidenschaft, und mit diesen Coffee to go-Bechern hatte ich bisher schon mal gar nichts zu tun. Haben so etwas säuglinghaftes, diese Schnabelbecher. Wenn man die des Designers Jang Woo-Seok aber sieht bekommt man fast ein bisschen Lust auf so einen Coffee to go. Vor allem diese eckigen Becher gefallen doch sehr:

Wie nennt man eigentlich diese Art von Design? Polygonal Design?

Gedruckte Uhr

Vor nicht all zu langer Zeit hatte ich das erste Bauteil in der Hand, welches ich selbst in Autodesk Inventor konstruiert hatte*. Das ist schon ein erhebendes Gefühl, so etwas „erschaffen“ zu haben. Aber alles kein Vergleich zu dem, was dieser Herr hier am Rechner zusammengeschustert und dann gedruckt hat:


Die 3D-Konstruktion kann hier online bewundert werden. Und falls du einen geeigneten 3D-Drucker dein Eigen nennst kannst du dir mit diesen Dateien deine eigene Uhr drucken. Hammer.

* Um ehrlich zu sein: Das Bauteil, welches letztendlich gedruckt wurde, hat ein Bachelor-Student erstellt. Basierend natürlich auf meinem Entwurf 😉

Gründe für Überwachung – her damit!

Schau dir das mal an:

Und jetzt sag mir bitte schnell, wozu ich diese (Kickstarter-) Überwachungs-Eule verwenden könnte. Ich brauche Gründe! IFTTT-Integration ist einer, reicht aber nicht:

ULO & IFTTT

Sie ist einfach unfassbar – goldig!

 

CSS-Puns

Wenn du weißt, was CSS ist, dann hast du vermutlich schon einmal etwas mit der Gestaltung von Webseiten zu tun gehabt. Denn CSS ist der Teil einer Webseite, der die reinen Informationen für den Betrachter (hoffentlich hübsch) aufbereitet. CSS definiert Abstände, Farben, Übergänge, Textstile, Rahmen usw.

Aber auch Spaß kann man mit CSS haben, seit einiger Zeit geistern sog. CSS-Puns durchs Netz. Kurze Codeschnipsel im CSS-Stil, die vielleicht in CSS gar keinen richtigen Sinn machen würden, aber etwas gut auf den Punkt bringen. Einfaches Beispiel:

#titanic {
float: none;
}

Oder etwas aus meinem Urlaub:

#tower-of-pisa {
font-style: italic;
}

Und ein Beispiel aus aktuellem Anlass:

#europe .country {
border: none;
}

Die in meinen Augen schönste Sammlung von CSS-Puns ist diese hier von Saijo George. Durchklicken!

Kontinuierlichere Ampel, alt, analog, echt

Ist ja nichts Neues, dass ich ein Freund kontinuierlicher Ampeln bin. Zwar geht bei einem solchen Konzept die digitale Simplizität verloren („Bei Rot bleibe stehn, bei Grün kannst du gehn“ oder „Bei Rot musst du warten, bei Grün darfst du starten“), dafür sollte die Transparenz des Systems Stress aus der Wartesituation nehmen. Glaube ich jedenfalls.

Dass ein solche analogen kontinuierlichen Ampeln bis in die 70er gab wusste ich gar nicht. Sogar Deutschland hatte bis 1972 die sog. Heuer-Ampel. Das definitiv schönste Modell hatten aber die Australier mit ihrer Marshalite, die sogar mit einer Gelbphase aufwarten konnte: