„Digitale Sonnenuhr“, das klingt widersprüchlich. „Digital“ meint hier allerdings auch nicht, dass die Uhr digital betrieben wird, es ist eine normale, analoge Sonnenuhr. Aber sie zeigt die Zeit digital an:
Abgefahrene Sache. Und erst einmal ziemlich rätselhaft, wie man das Ding eigentlich konzipieren kann. Das erklärt aber der Macher Mojoptix in einem etwas längeren Video:
Bauen kann man das Teil „einfach“ mit einem guten 3D-Drucker, die Baupläne findet man im Netz. Wer keinen 3D-Drucker bei der Hand hat kann das Teil auch kaufen. Einen anderen Weg, so ein Teil zu bauen, sieht der Macher übrigens nicht, seiner Meinung nach ist das nur mit einem 3D-Druck machbar.
Michael hat mich auf diese Seite aufmerksam gemacht: http://joshworth.com/dev/pixelspace/pixelspace_solarsystem.html Gleiche Idee, nur nicht als Video, sondern als scrollbare Webseite. Längere Reisen sind nur zu empfehlen mit einer Maus mit „Hyper-fast scrolling“ oder ähnlichem. Oder man fliegt (wie im Video) „nur“ mit Lichtgeschwindigkeit durch die Leere :
2) To Scale: The Solar System
Ein paar Jungs bauen – weil sie sonst nichts zu tun haben – unser Sonnensystem in der Wüste von Nevada maßstabsgetreu nach. Mit kleinen leuchtenden Murmeln, einem Auto, wenig Zeit, dafür viel Raum:
Eigentlich habe ich mit Astronomie nicht so viel am Hut. Ist ja alles relativ, auch diese Aussage, denn vermutlich habe ich damit deutlich mehr am Hut als der Durchschnittsbürger, immerhin hatte ich Astro als Nebenfach im Studium. Meine mit Abstand peinlichste Veranstaltung im Studium war ein Referat über Braune Zwerge. Mein einziges Ziel: Mir nicht anmerken zu lassen, dass ich sowas von keine Ahnung hatte. Scheint mir geglückt zu sein. Wenn ich schon fachlich nichts konnte hatte ich wenigstens das Blenden irgendwie drauf…
Zur Sache: Seit einiger Zeit interessiere ich mich (zum ersten Mal in meinem Leben wirklich) für Astronomie. Angefangen hat das mit einem Blogpost von Ralf über einen Vortrag von Florian Freistetter, den Wikipedia als „Astronom, Blogger, Buchautor und Podcaster“ vorstellt. Und in seiner Funktion als Podcaster hat er mir tatsächlich die Astronomie näher gebracht. „Sternengeschichten“ nennt er seinen Podcast leicht verklärt. Kleine Episoden über Themen der Astronomie, gut und oft einfach erklärt, eher leichte Kost. Hörenswert.
Und dann hab ich – frisch Astro-begeistert – heute dieses Video gesehen. Du wirst dir vermutlich kaum die Zeit nehmen, es komplett anzusehen, aber lohnen würde es sich. Die Idee ist schlicht: Die (natürlich virtuelle) Kamera bewegt sich mit Lichtgeschwindigkeit von der Sonne weg durch unser Planetensystem. Eingeblendet ist immer der Abstand zur Sonne, die schon verstrichene Zeit, und wie lange es noch dauert, bis man den nächsten Planeten oder Asteroiden passiert. Diese Angabe eignet sich auch gut zum Vorspulen, will man etwas Zeit sparen. Die ersten gut acht Minuten bis zum Erreichen der Erde solltest du dir aber schon in Echtzeit geben. Beim Ansehen bekommt man ein sehr gutes Gefühl dafür, wie unfassbar die Distanzen im All sind, wie lange Licht unterwegs ist, viel groß der Raum und wie klein die (aus unserer täglichen Perspektive riesigen) Strukturen wie Planten etc. sind, warum eine Fahrt zum Mars so dermaßen viel schwieriger ist als eine zum Mond, warum Astronomie so schwierig ist, wie wahnsinnig hell und heiß die Sonne sein muss, um uns aus dieser Distanz noch die Haut zu verbrutzeln usw. Hut Film ab!