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Who the F**K is @robodda?

robodda

Riech mal wie ich riech
hör mal wie ich stodda
ich bin einer von euch, Mensch
ich bin doch kein Robodda.

(Dendemann – O Robota)

Ich muss etwas erklären, und eigentlich ist es dafür schon fast zu spät. Am 27. Januar 2016 habe ich ein kleines Wesen in die Welt gesetzt, welches seither mein Leben bereichert. Die Rede ist von @robodda, meinen Twitter-Roboter. Dieses Dings hat schon für einige Verwirrung gesorgt, daher ist es allerhöchste Eisenbahn, etwas Klarheit zu schaffen. Das Wichtigste, was zu sagen ist: Ich bin @dasaweb und nicht @robodda! Ich schreibe nicht persönlich unter diesem @robodda-Account. Gut, verwand ist der Kleine schon mit mir, so ähnlich wie Kinder mit einem verwand sind. Aber ein Kind ist er auch nicht, er ist einfach nur ein Roboter. Präzise müsste man sagen ein „Bot“, was Wikipedia folgendermaßen definiert:

Unter einem Bot (von englisch robot „Roboter“) versteht man ein Computerprogramm, das weitgehend automatisch sich wiederholende Aufgaben abarbeitet, ohne dabei auf eine Interaktion mit einem menschlichen Benutzer angewiesen zu sein.

So sieht es aus. Der @robodda ist ein Computerprogramm, auf welches ich im laufenden Betrieb keinen Einfluss nehme, das eigenständig Tweets veröffentlicht, Nutzern folgt und entfolgt, Tweets anderer favorisiert und auf sie antwortet usw. Er verhält sich also fast wie ein normaler Twitterer. Das ist jedenfalls das hehre Ziel. Und die Verwandschaft zu mir besteht darin, dass er sich aus meinen bisher veröffentlichten Tweets bedient, sich daraus Textbausteine generiert und aus diesen Textbausteinen seine eigenen Tweets bastelt. Klar, ich leiste eine Art Erziehungsarbeit, in dem ich die Algorithmen, die sein Verhalten bestimmen, immer wieder anpasse und weiter optimiere, damit er immer mehr meinen Vorstellungen von einem guten Bot entspricht. Sonst ist er aber wirklich ein eigenständiges Wesen.

Diese Klarstellung, dass ich nicht der Bot bin, ist wirklich wichtig. Denn es kann schon mal sein, dass so ein Bot verbal Amok läuft, wie Microsoft in den letzten Wochen mit seiner Kreatur „Tay“ schmerzlich erfahren musste. Und auch mein kleiner Bot ist nicht so unschuldig wie er zunächst anmutet. Ein Beispiel:

Oder auch der hier:

Aber eigentlich ist es unfair, solche Ausrutscher als erstes zu zitieren, denn in der Regel ist das Kerlchen doch recht putzig und hier und da durchaus kreativ. Beispiele:

Manchmal wird er geradezu philosophisch:

Ich mag ihn, und ich hatte ja neulich schon mal erwähnt, dass man auch zu Dingen eine Beziehung aufbauen kann. Dazu müssen sie sich noch nicht einmal menschlich verhalten, aber wenn sie menschliche Züge haben können wir uns kaum dagegen wehren. Den @robodda wieder abzuschalten würde sich zum jetzigen Zeitpunkt ziemlich falsch anfühlen. Außer der Wind dreht und es passiert das, wovor viele irgendwie Angst haben:

Quelle: http://xkcd.com/1646/

Quelle: http://xkcd.com/1646/

„I bet it’s not too hard“. Dachte ich mir auch, nachdem ich über den Bot von @grindcrank (darf ich vorstellen, der @grindbot!) inspiriert wurde und dann den Artikel von @dasnuf über ihren @nufbot gelesen hatte. Ja, es gibt noch mehr Bots da draußen, ziemlich viele sogar. Und eine ganze Gruppe davon basieren auf dem gleichen Code, den ich schließlich auch verwendet habe. Es gibt auch andere, vermutlich intelligentere, wie den Account @deepdrumpf zum Beispiel, aber ich hatte mit @grindcrank jemanden an der Hand, bei dem ich wusste, dass er mir zur Not unter die Arme greifen kann. Mein Ziel war außerdem, das kleine Wesen auf meinem Raspberry Pi zum Leben zu erwecken, und speziell dazu habe ich kein Tutorial gefunden. Falls es dich interessiert folgt also hier eine grobe Anleitung zur Installation eines Twitter-Bots auf dem Raspberry Pi:

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Der schubst auch Kinder!

So ziemlich jeder hat wahrscheinlich schon mal in einem Video einen dieser Roboter von Boston Dynamics gesehen, z.B.dieses hundeähnlichen Vieh, welches gut als Lastenträger denkbar ist, oder den schnell rennenden Vierbeiner, dem man besser nicht in freier Wildbahn begegnen möchte.

Im Programm hat Boston Dynamics auch einen humanoiden Roboter, genannt Atlas. Von der neusten Atlas-Version wurde vor einer Woche ein Video veröffentlicht, welches schon ziemlich faszinierend ist. Gestutzt habe ich aber vor allem an dieser Stelle hier bei Minute 1:21:


(Mist, das Einbinden von Videos mit einer bestimmten Startzeit scheint nicht so einfach zu klappen wie gehofft…)

Noch gemeiner wird es bei Minute 2:04, da ärgert der Typ den Roboter nicht nur, sondern stößt ihn wirklich zu Boden. Der Roboter rappelt sich wieder hoch, und man rechnet damit, dass er sich umdreht und auf den Menschen losgeht. Macht er aber nicht. Artig erzogen programmiert, der Gute.

Es ist völlig klar, dass dieser Roboter nur eine Maschine ist, trotzdem fühlt es sich falsch und böse an, wenn jemand ihn ärgert oder gar umstößt. Wer Roboter schubst, der schubst auch kleine Kinder! Oder?

So werden Autos gebaut

Vor Jahren habe ich mal gesehen, wie Audi Autos zusammenbaut. Ein beeindruckend komplexes Unterfangen. Aber wir wissen ja, in der Lego-Welt ist alles etwas einfacher. Wenn auch nicht ganz so einfach, dass ich es über Weihnachten mal eben in Mindstorms nachbauen könnte:

https://www.youtube.com/watch?v=VSzkiu9uhgU

Quelle: http://robotics.benedettelli.com/lego-car-factory/

Roboter für Dominosteine

Lange Zeit hat uns (also meinen Jungs und mir) eine gute Idee gefehlt für eine erste größere Eigenentwicklung mit  unserem LEGO MIndstorms EV3. Denn eine gute Idee muss her, sonst bleibt das Projekt spätestens auf halber Strecke stecken. Da der Jüngere sehr gerne mit Dominosteinen spielt (während ich Dominosteine vor allem gerne esse, aber das ist ein anderes Thema) und wir immer mal wieder Maschinen gesehen haben, die Dominosteine aufstellen, wollten wir das mal angehen: Einen Roboter zum Aufstellen von Dominosteinen. Gut, hierzu gibt es auch schon einige inoffizielle LEGO Mindstorms-Modelle, neu an unserem ist aber, dass er mit einem Abstandssensor selbständig feststellt, wann das Steine-Reservoir leer ist und neue Steine nachgelegt werden müssen.

Die Entwicklung des Modells hat sich inkl. der Programmierung über einige Wochen hingezogen. Es musste ständig sowohl an der Hard- als auch an der Software nachgebessert werden, bis das Teil einigermaßen zuverlässig funktioniert hat. Als problematisch stellen sich vor allem unsere recht kleinen und leichten Dominosteine heraus. Mit ordentlichen Holzsteinen dürfte das alles deutlich stabiler hinzubekommen sein.

Hier ein kleiner Einblick ins fertige Modell:

Nachdem das Modell fertig war haben wir es im LEGO Digital Designer nachgebaut. Das ist eine Software, mit der man seine Lego-Modelle nach ein bisschen Einarbeitungszeit relativ flott modellieren und somit auch konservieren kann. Unser Modell kannst du hier herunterladen und im LEGO Digital Designer importieren. Damit sollte ein Nachbau ziemlich einfach möglich sein. Die Software erstellt aus dem digitalen Modell auf Wunsch auch (mehr schlecht als recht) eine schrittweise Bauanleitung, die wir hier mal als PDF zur Verfügung stellen. Zu guter Letzt haben wir das Modell auch noch auf in die LEGO Digital Designer Gallery hochgeladen.

Was dann zum Nachbau natürlich noch fehlt ist die Software. Das Programm muss sicherlich für andere Dominosteine hier und da anders justiert werden. Unseres sieht folgendermaßen aus:

Domino Bricks - Software

 

Herunterladen kannst du das Programm hier.

 

 

 

Rückrufaktion

Was Roboter betrifft, gibt es keine wirklichen sozialen, ethischen oder moralischen Fragen. Wenn die Maschine wiederholt die falschen Menschen tötet, steht allenfalls eine Rückrufaktion an.

via zeit.de

Das sagt ein Pentagon-Wissenschaftler zum zentralen Problem des Einsatzes von bewaffneten Robotersystemen.

Edit: Hier als Ergänzung noch ein eben erschienenes Interview mit der Technikphilisophin Jutta Weber über ferngesteuerten Krieg, autonome Roboter und humane Verantwortung: http://www.zeit.de/2010/27/Roboter-Interview