In der Vorbereitung auf eine etwas längere Urlaubsfahrt wollte ich mir „Der König von Narnia“ als Hörbuch besorgen. „Das Wunder von Narnia“ hatten die Kinder bereits auf CD, der nächste empfohlene Teil war nur folgerichtig. Bei meiner Suche nach dem Hörbuch bin ich schnell über Audible gestolpert, und da man dort als Neukunde ein Hörbuch kostenlos herunterladen konnte waren wir im Geschäft. „Audible – Hörbücher zum Download“ lautet deren Slogen, das klang vielversprechend.
Die erste Ernüchterung folgte direkt nach der Registrierung: Man braucht ein spezielles Audible-Programm, um das Hörbuch nach dem Kauf herunterzuladen. Hm. Also heruntergeladen, installiert, damit dann das Hörbuch heruntergeladen. Allerdings standen nur eigenartige Formate zur Verfügung wie bspw. aax+. Nicht schön, denn mir war klar, dass ich damit auf dem mp3-Player des Juniors ein Problem bekommen würde. Aber es gab keinen anderen Weg, und irgendwie würde man das Zeug später schon konvertieren können.
Dachte ich mir so naiv. Einen Konverter habe ich dann allerdings vergeblich gesucht. Die einzige Möglichkeit, das Hörbuch in mp3s zu konvertieren, war angeblich das Brennen einer Audio-CD via iTunes, die man dann anschließend wieder rippt. Bitte? Ich wollte auf jeden Fall keine Rohlinge daran verschwenden, ein Hörbuch zu brennen, nur um es anschließend wieder zu rippen. Also machte ich mich auf die Suche nach einem virtuellen Brenner, und wurde mit Virtual CD fündig. 30 Tage zu testen würden für mein Unterfangen ja reichen. Programm heruntergeladen, installiert, und es so eingerichtet, dass es beim virtuellen Brennen einer Audio-CD die Tracks direkt als wav auf dir Platte legt. Sehr elegant. Nun also noch iTunes gesucht, heruntergeladen, installiert (was mich etwas Überwindung gekostet hat…), dort nach Anleitung eine Playlist angelegt und dort das Hörbuch hineingelegt. Schön, dass iTunes auch die Kapitel des Hörbuchs aus dem aax+-File lesen kann. Sehr unschön dagegen, dass iTunes beim Brennen der Playliste auf die (virtuellen) CDs diese Kapitel dann schlicht ignoriert und statt dessen stur alle paar Minuten einen neuen Track anlegt. Zusätzlich erzeugt es ein paar Sekunden Überlapp zwischen den CDs. Hallo? Natürlich habe ich versucht, das bei iTunes anders einzustellen, was schon allein daran scheiterte, dass das DRM der aax+-Datei iTunes kein zweites Brennen erlaubt. Unglaublich.
Also weiter nach einer Lösung gesucht und irgendwann AudibleChapters gefunden, ein Tool, dass wav-Dateien, die aus aax+-Dateien erstellt wurden, richtig in Kapitel unterteilen kann. Das Teil ist kommandozeilenbasiert, braucht alle wav-Dateien mit der richtigen Nomenklatur (also mit Bulk Rename Utility umbenannt), dazu die aax+-Datei, dann noch ein paar Minuten Zeit, und schon hat man Audiodateien, die ordentlich kapitelweise geschnitten sind. Allerdings sind das dann flac-Dateien. Wenn man es allerdings bis hierher geschafft hat dürfte es kein Problem sein, diese Dinger dann noch irgendwie nach mp3 zu konvertieren.
„Audible – Hörbücher zum Download“. Laut gelacht. Den Account habe ich umgehend wieder gelöscht, meine Zeit kann ich auch mit dem Schreiben von Artikeln wie diesem hier verdummen. Vielleicht erspart das anderen dann wenigstens diesen Mist.
PS: Was ich auch gleich wieder gelöscht habe war das nun mühsam erzeugte Hörbuch. Weil ich am Ende festgestellt habe, dass das in unserem Haushalt bereits vorhandene Hörbuch nicht „Das Wunder von Narnia“, sondern eben genau diese Ausgabe von „Der König von Narnia“ war…
rtfm sagt man manchmal … ;-)Ist ja nicht so, dass man das bei Audible nicht nachlesen könnte, dass man diese Hörbücher nur auf iPods und auf wenigen anderen mp3-Playern abspielen kann. Durch dieses besondere Format setzen sie eben den Kopierschutz um. Ich finde Audible eigentlich ne ganz nette Sache. Da ich eh iTunes und iPod nutze funzt das echt gut und schnell. Die Preise sind zwar im Vergleich zu CDs viel günstiger, ich hab aber ne Möglichkeit gefunden, die noch viel günstiger ist, und die zu meiner Standard-Vorgenhensweise geworden ist.Der Nachteil von Audible (wie anderer E-Books auch) ist, dass man die Hörbücher nicht verkaufen kann, wenn man sie fertiggehört hat. Drum kaufe ich mir oft die CD-Versionen (meist gebraucht), später verkaufe ich sie wieder bei ebay. Wenn man davon ausgeht, dass ich dabei ähnlich Preise erziele wie ich selbst bezahlt habe, zahle ich für das Hörbuch nur Porto und ebay-Gebühren. Und Probleme mit dem Format gibt’s auch keine. 🙂