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Facebook und die Netzneutralität

Facebook für lahme Mobilfunknetze: 0.facebook.com

0.facebook.com ist eine neue mobile Seite, die alle Kernfunktionen von Facebook beinhaltet, die auch über m.facebook.com zu sehen sind. Dazu zählen Status updaten, News-Feeds ansehen, Kommentare posten, Nachrichten an Freunde schicken und beantworten oder an die Pinnwand schreiben.

via winload.de

Eigentlich, ja eigentlich sollten wir Facebook doch dankbar für den neuen Dienst sein. 0.facebook.com heißt die Seite, über die man in 45 Ländern (Deutschland nicht) nun mit dem Handy kostenlos Facebook nutzen kann. D.h. Facebook hat Verträge mit ca. 50 Mobilfunkanbietern geschlossen, die Daten, die über diese Adresse laufen, nicht abrechnen. Der Vorteil für beide Seiten liegt auf der Hand: Die Facebook-Nutzung wird für den Nutzer noch attraktiver, wovon Facebook profitiert, und der Mobilfunkanbieter wird verdienen, weil der User dann doch irgendwann das Angebot von Facebook verlassen wird, spätestens um kostenpflichtige Facebook-Bilder anzusehen oder irgend welchen Links zu folgen.

Trotzdem hab ich ein massives Problem mit diesem neuen Dienst: Noch nie hat ein Anbieter derart unverblümt die Netzneutralität verletzt (vielleicht hab ich das nur nicht mitbekommen). Das klingt zunächst etwas albern, bei einem kostenlosen Dienst von Netzneutralität zu sprechen, aber genau darum geht es in meinen Augen:

Netzneutralität ist eine Bezeichnung für die neutrale Datenübermittlung im Internet. Sie bedeutet, dass Zugangsanbieter (access provider) Datenpakete von und an ihre Kunden unverändert und gleichberechtigt übertragen, unabhängig davon, woher diese stammen oder welche Anwendungen die Pakete generiert haben.

via de.wikipedia.org

Zum ersten Mal stelle ich mir ernsthaft die Frage, wo meine persönliche Schmerzgrenze im Bezug auf Facebook eigentlich liegt. Oder reagiere ich über? Oder überreagiere ich gar?