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Noten für Tante Schinni

„Tante Schinni“ ist gestorben. Sie war weder meine Tante, noch hieß sie Schinni, aber das tut eigentlich nichts zur Sache. Jedenfalls meldete sich zu diesem Anlass die sangesfreudige Verwandtschaft mit der Frage, ob es möglich sei, den Choral „Hier hast du meine beiden Hände“ etwas tiefer zu setzen, das C-Dur sei doch etwas hoch für den Onkelchor:

Wenn solche Fragen kommen ist es wichtig, keine Zweifel über die eigene Kompetenz aufkommen zu lassen. Auch dann nicht, wenn man in diesem Moment noch keine Ahnung hat, wie man das Problem genau lösen will. Über das Ob braucht man allerdings Gewissheit. Zur Not setze ich das mit der Hand tiefer, mit Notenpapier und Bleistift, das sei kein Problem. Das letzte Mal, als ich so etwas gemacht habe, hatte ich noch gekauftes Notenpapier, aber Notenpapier sollte man ja mittlerweile auch einfach zum Ausdrucken in diesem Internet finden.

Vielleicht könnte man in diesem Internet aber auch Programme zum Setzen von Noten finden, dachte ich mir, und ich konnte es nicht lassen. Nur ganz kurz mal googlen, ganz kurz. Ich erinnerte mich, vor 20-25 Jahren mal ein Programm gehabt zu haben, mit dem das Setzen von Noten mehr schlecht als recht ging. Erster sinnvoller Suchtreffer: MuseScore. Einfach mal heruntergeladen, installiert, MIDI-Keyboardchen dran (auf Verdacht, wäre ja nice) und gestartet.

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O du fröhliche

„O du fröhliche“ ist neben „Stille Nacht“ der Klassiker als letztes Lied in den Gottesdiensten an Heilig Abend. Zusammen Singen ist aus den bekannten Gründen ja immer noch nicht, daher habe ich mal wieder eine Art „virtuellen Chor“ organisiert. Diesmal allerdings recht anspruchslos, also eher gemeinsames Singen als Chor: Eine Vorlage mit Klavier und einer Stimme, zu der jeder einfach dazu singen und sich dabei filmen konnte. Die Idee: Wenn schon nicht gemeinsam gesungen werden kann, dann kann doch wenigstens jeder, der will, beim „O du fröhliche“ am Ende des Gottesdienstes dabei sein, egal, ob er oder sie singen kann oder nicht. Wie es sonst eben auch so wäre. Wenn genug Leute mitmachen, dann kommt es nicht mehr so sehr darauf an, wie gut und sauber die oder der Einzelne singt. Wer nicht singen wollte durfte auch ein Instrument nutzen oder sonst irgendwie kreativ werden. Das Ergebnis:

DANKE nochmal an alle Sängerinnen und Sänger, Musikerinnen und Musiker!

Falls du dich für das Technische interessierst: Es waren am Ende 58 Videos, die zu einem einzigen zusammengeschnitten werden wollten, und zwar nicht wie z.B. bei einem Urlaubsvideo hintereinander, sondern gleichzeitig. Aufgrund der Erfahrungen mit den anderen Sing-Videos dachte ich ja, dass das Schneiden und Rendern kein so großes Ding werden würde. Allerdings hat das meinen eigentlich sehr potenten Rechner doch an seine Grenzen gebracht. Ich hatte wirklich genug Zeit für’s Rendern eingeplant, damit das Video an Heiligabend gezeigt werden konnte. Dachte ich. Ich rechnete damit, das locker über Nacht rendern zu können, immerhin ging es um ein Video mit nicht mal drei Minuten. Am Ende waren es fast 21 Stunden Rendern unter Volllast auf allen 12 Kernen. Bei einem Abbruch oder einem Fehler hätte es für einen zweiten Versuch nicht gereicht, ich war daher einigermaßen erleichtert, als das Video final und einigermaßen brauchbar da lag. Vermutlich würde es helfen, die Einzelvideos im Vorfeld auf die Zielgröße zu rendern und dann erst ins finale Video einzubauen. Nächstes Mal dann, man lernt nicht aus…

How Great Thou Art

Eine der schlimmsten Dinge, die man während der Corona-Zeit machen kann, ist bekanntlich gemeinsames Singen. Es ist jetzt nicht so, dass gemeinsames Singen etwas ist, was ich ständig tue, aber immerhin mache ich hin und wieder mit einer kleinen, aber feinen Band Musik, zu der dann im Rahmen von Gottesdiensten gesungen wird. Auch das findet im Moment nicht statt, und bei einer Bandbesprechung (Videokonferenz, wie sonst) kam mal wieder die „How Great Thou Art“-Version von Home Free auf den Tisch. Es entstand die Idee, diesen Song als virtuellen Chor zu versuchen. Also Leuten, die Freude am Singen, aber dafür im Moment keine Gelegenheit haben, genau eine solche zu geben.

Also haben wir uns die Noten besorgt, daraus für jede der 5 Stimmen eine Audiospur zum Mitsingen erzeugt und einfach Leute eingeladen, eine Spur (oder auch mehrere) einzureichen. Das Stück hat sich als nicht ganz trivial herausgestellt, im Verlauf des Projekts ist ein nicht unerheblicher Teil der SängerInnen wieder abgesprungen… Es ist auch ein riesiger Unterschied, eine Stimme in einem echten Chor oder sie alleine in eine Kamera zu singen, das hatte ich etwas unterschätzt. Im Chor hat man seine Stellen, an denen man sicher ist, bei anderen kann man sich an andere SängerInnen dran hängen. Einsätze, Aussprache, Längen, alles wird im Lauf der Zeit im Chor synchronisiert. All das fällt hier weg. Trotzdem hat es sehr viel Spaß gemacht, und mit dem Ergebnis bin ich doch auch ziemlich zufrieden(*):

Gezeigt wurde das Stück dann am letzten Sonntag im Rahmen des Gottesdienst-Livestreams, in dem ich auch sonst musikalisch beteiligt war, wenn auch nur am Rande.

Nochmal ein dickes DANKE an alle Sängerinnen und Sänger!

(*) Es war auch das erste Mal, dass ich so etwas in Ableton zu mischen versucht habe. Einiges gelernt, auch vom Junior, der da doch etwas weiter ist als ich…

Wie man 2020 gratuliert

Der letzte Geburtstag ist jetzt fast 4 Wochen her, der letzte Blogpost ca. 50 Wochen. Höchste Zeit für die neue Geburtstagsstatistik. Die steht in diesem Jahr natürlich unter dem Einfluss von Corona und ist daher sicher nicht repräsentativ. Aber irgendwas ist ja immer.

Das Törtchen ist in diesem Jahr mal nach Größe sortiert:

Auch die Balkendiagramme habe ich jetzt so umsortiert, dass die Daten ganz links stehen, die in der Summe über alle Jahre den größten Beitrag hatten:

Beobachtungen in diesem Jahr:

  • Facebook ist nicht auf Platz 1. Grund dürfte die Coronakrise sein, in der es so ziemlich alle persönlichen Gratulationen auf diverse Messenger (WhatsApp / Threema / Signal /…) verschoben hat und diese damit nach vorne gerutscht sind. Aber auch in absoluten Zahlen hat Facebook verloren.
  • Twitter verliert für die persönliche Kommunikation weiter an Bedeutung. Ich bedauere das.
  • Die SMS ist jetzt aber wirklich mal tot. Im Gegensatz zum Fax, das weiterhin aus Prinzip existiert.
  • Kleines Revival der Email. Warum auch immer.
  • Die Ecard wurde durch WhatsApp abgelöst. Ich bedauere das nicht.
  • Neu dabei:
    • Zoom. Der Geburtstag fiel auf einen Sonntag, an dem ich bei einem Livestream-Gottesdienst mitgewirkt habe, dessen Regie in einem Zoom-Raum stattfand. Sonst wäre das nicht passiert. Zoom verschwindet vermutlich recht schnell wieder aus der Statistik.
    • Xing: Hat wohl irgend etwas an seinem Empfehlungsalgorithmus geschraubt und Leute auf den Geburtstag hingewiesen. Anders kann ich mir das nicht erklären. Denn mein Xing-Profil pflege ich genau gar nicht.
    • Instagram: Neu dabei, vermutlich auch nur als Reaktion auf eine Aktion, die ich weiter unten noch beschreibe.
    • Telegramm, mit zwei „m“. Ein TELEGRAMM! So ein richtiges. Das erste in meinem Leben. Herzlichen Dank den Sendern, das war auf jeden Fall ein Highlight!
  • Der Steppenläuferstrauch hat es nicht geschafft, sich in der Statistik zu halten. Schade eigentlich. Gleiches gilt für den DNS-Record.

Irgendwie hatte ich in der Corona-Zeit die Idee, ein paar Freunde virtuell zusammenzubringen. Auf Videokonferenzkaffeetrinken oder so hatte ich keine Lust und kam daher mit diesem Tweet um die Ecke:

Wider Erwarten wurde das kein Rohrkrepierer, sondern ein paar Leute hatten Freude, und ich am Ende auch! Hier mein virtueller (uns aus Gründen hier verpixelter) Geburtstagschor:

Danke nochmal an alle, die mitgemacht haben!

Das war’s. Mal sehen, ob es wenigstens einen weiteren Blogbeitrag bis zur nächsten Geburtstagsstatistik geben wird 😉