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Smartphones? Es geht um die Macht.

Ich muss zugeben: Den Umgang von Kindern mit Smartphones sehe ich nicht unkritisch und teste hier und da sogar Programme zur Einschränkung der Smartphone-Nutzung beim eigenen Nachwuchs. Ich denke, dass wir als Gesellschaft den Umgang mit dieser noch sehr jungen Technik weiter lernen müssen (ich auch…). Lernen heißt hier, aus Erfahrungen und sicher auch aus Fehlern zu lernen. Diese müssen aber zunächst einmal gemacht werden…

Auf der anderen Seite sehe ich natürlich eine riesige Chance in der neuen Technik, und das gerade auch im Zusammenhang mit der Schule. In meinem Umfeld kann ich leider nicht erkennen, dass diese Chancen genutzt würden. Z.T. gibt es Aufklärung an den Schulen, was die Nutzung von Facebook, WhatsApp und Co. angeht. Die Motivation ist an dieser Stelle Angst. Angst vor Missbrauch der Technik (Mobbing, Sexting, …). Eine Diskussion über die Chancen findet dagegen nicht statt. Eine Nutzung erst recht nicht.

Man kann sich fragen, warum das so ist. Einen mir neuen Aspekt habe ich heute in diesem Blogpost gelesen („Am liebsten würden sie die Smartphones verbrennen„), den ich gerne weiterempfehle:

Ein Handy in der Hand einer Schülerin verschiebt das im traditionellen Bildungs-System angelegte Machtverhältnis von LehrerIn zu SchülerIn auf dramatische Weise – und zwar nicht nur, weil der Lehrer sich damit nicht auskennt, nein – das Smartphone stellt letztlich das ganze auf Fakten-Wissen angelegte System in Frage, und das ist bei Licht betrachtet ein riesiger Teil des Bildungs-Systems, der noch nichtmal mit der Schule endet…

Quelle: http://www.beimnollar.de/2015/10/26/am-liebsten-wurden-sie-die-smartphones-verbrennen/

142857

Klausur im Leistungskurs Physik. Wir Schüler waren mit den Gedanken bei unseren Aufgaben, der Kursleiter Herr J.F. hatte anderes zu tun und durch die Reihen schlurfend offenbar seinen Spaß. Auf einmal wurde er unruhig und sah sich gezwungen, uns kurz zu unterbrechen, um uns etwas Dringendes mitzuteilen. Es seien „ungefähr 42,857142857142…%“ von uns sieben Schülern Linkshänder, das habe er eben festgestellt.

Wie bitte? Während der restlichen Zeit beschäftigten mich neben den Fragen der Klausur zwei weitere. Erstens: Warum unterbricht er uns, um uns so etwas unglaublich wichtiges mitzuteilen? Und zweitens: Wie kommt er im Kopf auf diese Zahl? Die erste Frage ist bis heute unbeantwortet, die zweite wurde uns von ihm mit spitzbübischem Grinsen direkt im Anschluss erklärt:

  • 1/7 = 0,142857…
  • 2/7 = 0,285714…
  • 3/7 = 0,428571…
  • 4/7 = 0,571428…
  • 5/7 = 0,714285…
  • 6/7 = 0,857142…

Got it? Ich konnte seine Begeisterung verstehen. Und eben sah ich dann dieses Video auf Numberphile, in dem die Sache mit den „Cyclic Numbers“ noch viel weiter getrieben wird. Unglaublich. Egal was du gerade tust, du musst dich dadurch unterbrechen lassen. Wir mussten damals auch.