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Feder vs. Bowlingkugel

Mit der Gravitation ist das ja so eine Sache, richtig verstanden haben wir Physiker sie wohl nicht, so weit ich das verstehe. Aber den klassischen freien Fall, den haben wir so einigermaßen im Griff. Da hat sich ja auch schon ein Galileo Galilei seine Gedanken gemacht. Hartnäckig hält sich die Legende, Galileo habe diverse Gegenstände vom Schiefen Turm von Pisa fallen lassen und dabei Erkenntnisse über die Gravitation gewonnen.

Diese Art von Experimenten laufen jedem Schüler einmal über den Weg: Man lässt irgend welche Gegenstände mit gleicher Masse aber unterschiedlicher Form oder eben gleicher Form und unterschiedlicher Masse fallen und beobachtet, welcher davon früher am Boden auftrifft. Dabei geht es dann um Gravitationskraft, Reibungswiderstand, Auftriebskraft und so. Es leuchtet dann ein, dass im Vakuum weder Reibung noch Auftrieb eine Rolle spielt und somit alle Gegenstände unabhängig von Masse und Form gleichzeitig am Boden auftreffen sollten. Grund dafür ist die Äquivalenz von träger und schwerer Masse. Hätte man – was man in der Schule dann eben nie hat – eine sehr große Vakuumkammer, dann könnte man das sicher schön beobachten.

In der größten Vakuumkammer der Welt wurde das jetzt schön umgesetzt. Feder vs. Bowlingkugel. So klar die Theorie, so faszinierend die Praxis:

Was ich nicht wusste: Bei der Apollo 15-Mission wurde 1971 ein ähnliches Experiment durchgeführt. Technisch viel unaufwendiger und trotzdem sehenswert:

Viele Leute wundert es nicht, dass es im zweiten Video genau so gut klappt wie im ersten. Gehen sie doch davon aus, dass beide in der gleichen Vakuumkammer gedreht wurden…

Dominosteine eng oder weit stellen? Ein Experiment.

Gestern Abend stellte sich der Jüngere beim Spielen mit Dominosteinen eine Frage: Sind Dominosteine auf einer  bestimmten Strecke schneller, wenn man sie maximal weit auseinander oder wenn man sie ganz eng zusammen stellt?

Die Frage ist nicht trivial, immerhin gibt es bei diesem Prozess wohl teils konkurrierende Effekte:

  • Je weiter die Steine auseinander stehen, desto weniger Steine brauche ich für die Strecke, und desto weniger Umfallprozesse müssen stattfinden.
  • Je weiter die Steine auseinander stehen, desto länger dauert ein Umfallprozess, bis er den nächsten triggert.
  • Je enger die Steine zusammen stehen, desto mehr spielen Reibungsprozesse zwischen den Steinen eine Rolle.

Vermutlich wird es also irgendwo einen optimalen Steinabstand geben. Uns interessierten nun die beiden sinnvollen Grenzwerte, die man beim Stellen der Steine üblicherweise verwendet. Jetzt musste ein Experiment her. Wir stellten zwei Reihen an Steinen, die einen sehr eng zusammen, die anderen ziemlich weit auseinander. Die beiden Reihen mussten gleich lang sein, gleichzeitig gestartet werden und die Geschwindigkeit sollte gut sichtbar sein. Bevor du das Video mit der Lösung anschaust: Was ist dein Tipp?

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Schwundgeld

via de.wikipedia.org

Durch Björn bin ich auf einen Artikel der Zeit gestoßen, und mir geht es wie ihm:

Sehr spannendes Experiment! Unbedingte Leseempfehlung für Leute, die sich für Wirtschaft und Konsum interessieren. Ich habe noch zu wenig Ahnung davon…

via bjoernwagner.posterous.com

Der Artikel erzählt von Michael Unterguggenberger und seinem Wagnis, geprägt durch die Weltwirtschaftskrise 1929 sog. „umlaufgesichertes Geld“ (oder „Freigeld“ oder „Schwundgeld“) einzuführen. Also Geld, welches an Wert verliert, wenn es nicht im Umlauf ist.

Es gibt natürlich auch Kritik an der Idee, für mich ist sie aber neu und spannend. Also lesen!