Öko-Spülmittel: ja / nein / vielleicht

Einen Großteil unserer Spülarbeit verrichtet unsere Spülmaschine, jedenfalls in den Phasen, in denen sie funktioniert. Nur ein kleiner Rest wird per Hand gespült, und das seit einiger Zeit mit einem ökologischen Spülmittel von ECOVER. Der Umstieg auf ein ökologisches Spülmittel ist wenig reflektiert passiert, eher instinktiv: Das Zeug hat uns irgendwann angelacht und wir haben zugeschlagen (zuschlagen ist ja eine durchaus übliche Reaktion auf anlachen, jedenfalls auf dumm anlachen).

Weiß ist das neue Grün.

Am Wochenende wollte ich ein großes Teil unseres Dunstabzugs sauber machen. Abgeschraubt, heißes Wasser eingelassen, Spülmittel dazu, noch mehr Spülmittel dazu, und kräftig geschrubbt. Die das Metall bedeckende und ziemlich eklige Fettschicht hat sich dabei zunächst im Schwamm festgefressen und anschließend kleine Würstchen gebildet. Fettlösendes Verhalten hatte ich irgendwie anders in Erinnerung. Je länger ich Würstchen gerollt habe, desto schärfer habe ich nachgedacht und mich irgendwann an ein Fläschchen normales Spülmittel erinnert, dass sich noch irgendwo befinden müsste. Gesucht, gefunden (ein ganz gewöhnliches Spülmittel-Konzentrat von „ja!“), ins Wasser gegeben und gestaunt: Das Fett hat sich gelöst, so wie sich Fett eben lösen soll. Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Oder besser gesagt: Wie Nacht und Tag. Komisch, dass uns der Unterschied bisher nicht aufgefallen ist.

Mein Fazit daher: Für die tagtäglichen kleinen Abwascharbeiten werden wir bei einem ökologischen Spülmittel bleiben, in diesem Bereich verrichtet es problemlos seinen Dienst. Für Härtefälle sollte man aber ein herkömmliches Spülmittel bei der Hand haben, das schon statt der Umwelt dann die Nerven. Und: Das Versagen des Öko-Spülmittel macht dieses ja auch irgendwie glaubwürdig.

 

6 Reaktionen auf “Öko-Spülmittel: ja / nein / vielleicht

    1. dasaweb Beitragsautor

      „Öko“ ist ja ein schwammiger (schönes Wort in dem Zusammenhang) Begriff. Öko meint doch irgendwie, dass das Zeug draußen in der Natur dann brav ist. Und was draußen brav ist wird kaum im Spülbecken rocken. So mein grobes Chemie-Depp-Verständnis. Aber vielleicht geht Fettlösen ja trotzdem. In dem Fall ging es jedenfalls nicht richtig.

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      1. Martin H.

        Schau, auch diese Anlage hier ist „umweltfreundlich“: http://www.wehrle-weber.de/cms/front_content.php?idart=12

        Ist halt immer die Frage was man erreichen muss. Ich habe eine Sprühflasche, da kommt ein Tropfen Spülmittel rein, ein Tropfen Klarspüler das wird dann mit entsalztem Wasser aufgefüllt. Dann trocknet das Geschirr auch streifenfrei. Gilt auch für Fenster.

        Ein neues Problem entsteht aber durch diese Technik: Nämlich dann wenn die rechnerisch bis ans Lebensende reichende Flasche plötzlich leer ist. Dann hilft nur ein Eheseminar.

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  1. sveno

    … also ganz ehrlich gesagt ist ihre Erwartungshaltung an dieses Produkt doch etwas zu hoch gewesen – oder nicht? Ich kann mich natürlich in mein Auto setzen und über meinen Rasen fahren, gemäht wird dieser dadurch nicht, aber auch irgendwie kürzer/platt! Wenn ich von Hand Geschirr spülen möchte, so verwende ich ein Geschirrspülmittel, wenn ich jedoch fettige Oberflächen im Haushalt reinigen möchte so doch mindestens mit einem Allzweckreiniger und/oder Fettlöser. Das wußte schon meine Uhrgroßmutter 18… irgendwas…! Beides hat auch der Hersteller ECOVER im Sortiment. Warum wohl nur…? Weil jedes Einsatzgebiet eben spezielle Reiniger notwendig macht und zwar im Besonderen bei biologisch basierten Produkten ohne Chemie. Oder putzen Sie ihr WC auch mit Spülmittel, damit es bakteriell gereinigt wird und weil es so schön schäumt? Und gerade bei Fett benötigt man eben einen Reiniger, der eine Säure, z. B. Zitronen/oder Essigsäure zum lösen und Alkohol-ähnliche Substanzen zur Verhinderung der erneuten Ablagerung an der Oberfläche beinhaltet, also damit es streifenfrei wird. Beides enthält so ein Geschirrspülmittel wenn überhaupt in nur ganz geringen Konzentrationen, besonders letzteres. Außerdem hat die Reinigungskraft auch etwas mit dem PH Wert des jeweiligen Produktes zu tun. Wenn man natürlich mit der Chemie-billig-Keule drüber geht, in der alles reichlich vorhanden ist, so erzielt man dann eventuell tatsächlich das gewünschte Ergebnis, schädigt dazu aber auch noch seine Haut und/oder die Atemwege und belastet unnötig das Abwasser durch Substanzen, die nicht biologisch abbaubar sind und sich langfristig im Grund/Trinkwasser ablagern.
    Es ist also wie mit allem im leben, man sollte sich zuvor mal Gedanken machen und etwas informieren, aber das taten Sie ja nach eigenen Aussagen ohnehin leider nicht.

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    1. sveno

      Eines würde ich ergänzend auch noch zu bedenken geben, nämlich was mit den Rückständen des billigen Geschirrspülmittels am Teller oder im Glas wohl passiert – nichts – denn es bleibt haften!
      Das Mittel löst sich erst dann, wenn das Geschirr wieder verwendet wird und das ist voraussichtlich zur nächsten Mahlzeit, bei der dieser Reiniger dann wunderbar leicht in den Körper gelangt und sich dort bestimmte Inhaltsstoffe dauerhaft einlagern können – na lecker! Da sollte man doch lieber ein Produkt verwenden, was in der Tat sehr unbedenklich bei den Inhaltsstoffen ist und auf keinen Fall gesundheitsschädlich. Das betrifft im Übrigen auch die Produkte für die Geschirrspülmaschine. Wohin wohl gelangen die zusätzlichen Additive wie Glanzmittel im Klarspüler nach Trocknung des Geschirrs? Natürlich in den selben Kreislauf wie oben beschrieben. Also einfach mal die Einstellung über- und vielleicht auch mal an die eigenen Kinder und zukünftigen Generationen im gesamten denken.

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      1. dasaweb Beitragsautor

        Danke sveno für deinen ausführlichen Kommentar! Du hast absolut recht mit deinem Fazit, und wenn du meinen Text nochmal anschaust siehst du auch, dass mein Fazit von deinem nicht so weit entfernt ist.

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