Archiv der Kategorie: Posterous

EM-Fazit

Mein EM-Fazit schreibe ich natürlich nicht selbst, wo kämen wir da hin. Denn besser als Arnd Zeigler könnte ich es auch gar nicht, jedenfalls nicht viel besser.

Und heute nun ballert also unvermeidbarerweise die BILD noch mal ordentlich dazwischen und füttert die Diskussionen am Stammtisch und anderswo mit Schlagzeilen wie: „BILD rechnet ab: Schweini wird nie ein Chef – Gomez hat nur die Haare schön – Lahm labert wie ein Politiker – Luxus-Versager – SO verhätschelt der DFB die Stars – Das Schreiben die BILD-Leser: Fan-Wut auf Nationalelf“. Das geht jetzt wieder, weil Robert Enke schon lange genug tot ist.
Es ist wirklich interessant zu beobachten, dass es für ein Abschneiden wie diesmal bei der BILD (und überraschenderweise auch bei vielen Fußball-Konsumenten) gar keine Kategorie mehr gibt. Es gibt nur „Europameister“ oder „Vollversager“. Die merken gar nicht, dass Deutschland vorher Portugal, Holland, Dänemark und die Griechen geschlagen hat, mit zum Teil phantastischem Fußball. Und gegen Italien nicht sang- und klanglos eingegangen ist und deklassiert wurde, sondern durch zwei Abwehrfehler gegen einen an diesem Tag einfach starken Gegner verloren hat, der im Gegensatz zu uns seine Chancen verwertet hat.

via facebook.com

Und wie immer: Bitte den ganzen Artikel lesen.

Zahlen-Liebe

Ich bin in letzter Zeit immer mal wieder über Videos des Kanals Numberphile gestolpert, mittlerweile ist der Feed in meinem Feedreader gelandet. Dringende Empfehlung für alle, die sich für Zahlen begeistern können. Und alle anderen sollte sich wenigstens die folgenden beiden Videos mal ansehen.Im ersten geht es um die Zahl 60: Warum hat eine Minute eigentlich 60 Sekunden und nicht z.B. 100, warum eine Stunden 60 Minuten? Warum hat eine Umdrehung 360°, und was hat das mit den Tagen im Jahr zu tun?

Im zweiten dreht sich alles um die Zahl „Billion“. Wir haben ja alle mit Geld zu tun und wissen somit, was die Zahl bedeutet. Falls nicht schauen wir einfach bei Wikipedia unter Billion nach. Und werden uns wundern.Auch im Video wundert man sich und erklärt dann, warum das, was jemand unter einer Billion versteht davon abhängt, wo er lebt und wie alt er ist.

Linien und Kreise

Auf irgendeinem Sender gibt es irgendeine Sendung in irgendwelchen Folgen, das alles spielt hier im Detail gar keine Rolle. Wer dabei aber eine Rolle spielt ist unser aller Loddar. Also er spielt die Rolle nicht wirklich, es ist eher so eine Reality-Sache. D.h. Loddar spielt an sich nicht, sondern man spielt mit ihm. Man spielt ihm sogar übel mit. Beispielsweise dadurch, dass man ihn unzensiert vor sich hin philosophieren lässt. Hier eine Kostprobe aus einer Szene, in der Loddar seine Einkäufe akkurat in den Kühlschrank räumt:

Linien sind immer wichtig für mich. Auch der Fußballplatz besteht ja eigentlich zum größten Teil auf…aus Linien. Es gibt zwei Halbkreise und einen ganzen Kreis, und sonst ist alles Linien. Und irgendwo ist das wahrscheinlich so’n bisschen, ja, hier oben im Kopf drinnen, alles auf Linien auszurichten, aber okay. Ab und zu darf auch mal was anders stehen, also so ist es nicht. Weil, man kann ja keinen Kreis als Linie hinstellen. Aber Kreise hintereinander kann man wieder als Linie hinstellen. Sagen wir mal so: Wenn ich jetzt wirklich weiß, das sind die gleichen Joghurts, und das eine läuft zwei Wochen früher ab, dann stell ich das natürlich nach vorne. Aber wenn was verfallen ist, schmeiß ich’s auch weg. Aber das ist eben im Supermarkt auch genauso. Im Supermarkt greift man am besten nach hinten, dann hat man das Joghurt in der Hand, das länger Haltbarkeit hat. Also, das ist eigentlich schon ganz normal. Ich glaube, das machen viele so. Ich glaube nicht, dass ich der Einzige bin, weil jeder will ja wissen, was im Kühlschrank steht. Und wenn ich weiß, was vorne steht, steht auch der hintere. Dann habe ich eine Übersicht. Übersicht ist mir wichtig, wie eben auch bei meinem Sport. Ich habe auch als Spielgestalter, als Mittelfeldspieler, als Antreiber hab ich ja auch eine gewisse Übersicht gehabt über das ganze Feld. Beim Autofahren hab ich auch eine Übersicht über den Straßenverkehr. Ich schau nicht nur das nächste Auto an, sondern ich möchte wissen: Was passiert vor dem Auto, das vor mir fährt? Weil: Dort kann ja was passieren, dass er vielleicht bremst. Der bremst ja nicht, wenn vorne nichts ist. Und deswegen ist es für mich schon wichtig, dass ich so ’ne Übersicht habe. Und die schaffe ich mir natürlich mit einer gewissen Ordnung. Und diese Ordnung habe ich im Kühlschrank.

via spiegel.de

Audible my ass

In der Vorbereitung auf eine etwas längere Urlaubsfahrt wollte ich mir „Der König von Narnia“ als Hörbuch besorgen. „Das Wunder von Narnia“ hatten die Kinder bereits auf CD, der nächste empfohlene Teil war nur folgerichtig. Bei meiner Suche nach dem Hörbuch bin ich schnell über Audible gestolpert, und da man dort als Neukunde ein Hörbuch kostenlos herunterladen konnte waren wir im Geschäft. „Audible – Hörbücher zum Download“ lautet deren Slogen, das klang vielversprechend.

Die erste Ernüchterung folgte direkt nach der Registrierung: Man braucht ein spezielles Audible-Programm, um das Hörbuch nach dem Kauf herunterzuladen. Hm. Also heruntergeladen, installiert, damit dann das Hörbuch heruntergeladen. Allerdings standen nur eigenartige Formate zur Verfügung wie bspw. aax+. Nicht schön, denn mir war klar, dass ich damit auf dem mp3-Player des Juniors ein Problem bekommen würde. Aber es gab keinen anderen Weg, und irgendwie würde man das Zeug später schon konvertieren können.

Dachte ich mir so naiv. Einen Konverter habe ich dann allerdings vergeblich gesucht. Die einzige Möglichkeit, das Hörbuch in mp3s zu konvertieren, war angeblich das Brennen einer Audio-CD via iTunes, die man dann anschließend wieder rippt. Bitte? Ich wollte auf jeden Fall keine Rohlinge daran verschwenden, ein Hörbuch zu brennen, nur um es anschließend wieder zu rippen. Also machte ich mich auf die Suche nach einem virtuellen Brenner, und wurde mit Virtual CD fündig. 30 Tage zu testen würden für mein Unterfangen ja reichen. Programm heruntergeladen, installiert, und es so eingerichtet, dass es beim virtuellen Brennen einer Audio-CD die Tracks direkt als wav auf dir Platte legt. Sehr elegant. Nun also noch iTunes gesucht, heruntergeladen, installiert (was mich etwas Überwindung gekostet hat…), dort nach Anleitung eine Playlist angelegt und dort das Hörbuch hineingelegt. Schön, dass iTunes auch die Kapitel des Hörbuchs aus dem aax+-File lesen kann. Sehr unschön dagegen, dass iTunes beim Brennen der Playliste auf die (virtuellen) CDs diese Kapitel dann schlicht ignoriert und statt dessen stur alle paar Minuten einen neuen Track anlegt. Zusätzlich erzeugt es ein paar Sekunden Überlapp zwischen den CDs. Hallo? Natürlich habe ich versucht, das bei iTunes anders einzustellen, was schon allein daran scheiterte, dass das DRM der aax+-Datei iTunes kein zweites Brennen erlaubt. Unglaublich.

Also weiter nach einer Lösung gesucht und irgendwann AudibleChapters gefunden, ein Tool, dass wav-Dateien, die aus aax+-Dateien erstellt wurden, richtig in Kapitel unterteilen kann. Das Teil ist kommandozeilenbasiert, braucht alle wav-Dateien mit der richtigen Nomenklatur (also mit Bulk Rename Utility umbenannt), dazu die aax+-Datei, dann noch ein paar Minuten Zeit, und schon hat man Audiodateien, die ordentlich kapitelweise geschnitten sind. Allerdings sind das dann flac-Dateien. Wenn man es allerdings bis hierher geschafft hat dürfte es kein Problem sein, diese Dinger dann noch irgendwie nach mp3 zu konvertieren.

„Audible – Hörbücher zum Download“. Laut gelacht. Den Account habe ich umgehend wieder gelöscht, meine Zeit kann ich auch mit dem Schreiben von Artikeln wie diesem hier verdummen. Vielleicht erspart das anderen dann wenigstens diesen Mist.

PS: Was ich auch gleich wieder gelöscht habe war das nun mühsam erzeugte Hörbuch. Weil ich am Ende festgestellt habe, dass das in unserem Haushalt bereits vorhandene Hörbuch nicht „Das Wunder von Narnia“, sondern eben genau diese Ausgabe von „Der König von Narnia“ war…

Kabel aufrollen, aber richtig

Ich habe in den letzten Tagen immer wieder Menschen mit einer neuen Erkenntnis genervt. Eine Erkenntnis, die mich vor allem deshalb beschäftigt, weil ich mich frage, warum man uns dieses grundlegende und lebenspraktische Wissen nicht in der Schule vermittelt hat. Ich binde nicht nur mein Leben lang meine Schuhe falsch, nein, ich wickle auch sämtlich Kabel falsch auf. Obwohl es gar nicht so schwer wäre, es richtig zu machen. Ok, ein bisschen Übung gehört dazu (ich gebe zu, dieses Üben hat meine Mitmenschen vor allem genervt…). Und ein bisschen Zeit, vor allem die, um das sich das Video hier anzusehen:

via lifehacker.com

Edit: Ich habe noch ein Video gefunden. Wichtig ist hier, dass die beiden Enden des Kabels auf verschiedenen Seiten bleiben müssen, damit es sich beim Ausrollen nicht doch verheddert:

Gott würfelt nicht

Es schrieb einst Einstein (ich bin versucht, „(einst)²-ein“ zu schreiben…) im Blick auf die aufkommende Heisenbergsche Unschärferelation:

Die Theorie liefert viel, aber dem Geheimnis des Alten bringt sie uns doch nicht näher. Jedenfalls bin ich überzeugt davon, dass der nicht würfelt.

via de.wikipedia.org

Einstein hatte Recht, „der Alte“ würfelt nicht. Und Einstein hatte auch Recht damit, dass er dennoch ein Geheimnis hat. Von diesem allerdings konnte Einstein noch keine Ahnung haben:

via abstrusegoose.com

Wie man 2012 gratuliert

Aus reinem Pflichtbewusstsein veröffentliche ich auch in diesem Jahr wieder eine Statistik zum Gratulationsverhalten an meinem Geburtstag:

Gratuliert2012

Die Statistiken der letzten beiden Jahre findest du hier: 2010 // 2011

Es gilt im Wesentlichen immer noch das, was ich im letzten Jahren geschrieben habe. Erwähnenswert finde ich lediglich zwei Dinge:

  1. Die Anzahl der Menschen, die mir persönlich gratulieren, hängt natürlich ganz stark von der Tagesgestaltung ab: Bin ich auf der Arbeit, gibt es eine kleine, eine große oder gar keine Feier etc. Damit verschieben sich auch die Prozentzahlen der anderen Optionen. Deren relatives Verhältnis sollte aber davon nicht beeindrächtigt sein.
  2. Die Kanäle Post, Skype und WhatsApp spielen – obwohl sie möglich gewesen wären – gar keine Rolle.

Wenn ich das hier noch ein paar Jahre weiterführe, kann ich auch mal eine Verlaufsstatistik machen. Das wird ein Fest!

Tower Defense

Ich kenne mich nicht wirklich gut aus mit Computerspielen. Ich spiele selten, und wenn dann eigentlich nur diverse FIFA-Versionen. Das Genre Tower Defense war mir bis vor wenigen Wochen daher völlig unbekannt. Damals hat mir jemand so ein Ich-verteidige-meinen-Vorgarten-gegen-Zombies-Spiel empfohlen. War nicht so wirklich meins. Gestern dann habe ich dann die folgende Variante der Tower Defense-Spielidee gefunden:

via http://www.mapstd.com/

Gefällt mir. Vor allem, weil das Ganze „einfach“ als Google Maps-Mashup gestrickt ist. Anfangs wählt man sich sich einen beliebigen Ort aus, den man verteidigen möchte, und dann geht es direkt los. Das Spiel ist sehr einfach gehalten und entwickelt seinen besonderen Charme durch das neue 90er-Jahre Videospiel-Design, welches Google anlässlich des 1. Aprils für seine Karten vorgestellt hat. Ausprobieren!

Kapitäns-Syndrom

Bis heute habe ich nie etwas vom sog. „Kapitänssynrom“ gehört, aber das, was ich heute davon gehört habe, hat mich doch ziemlich überrascht. Wikipedia definiert:

Unter Kapitänssyndrom oder Kapitänssymptomatik versteht man das Phänomen, dass viele Lernende in der Mathematik versuchen, Sachaufgaben – sogenannte Kapitänsaufgaben – zu lösen, die sachlich nicht erschlossen sind, d. h., die anhand des angegebenen Sachverhaltes gar nicht lösbar sind. Dabei werden Zahlen aus dem Aufgabentext unabhängig vom Kontext mit Operationszeichen verknüpft und das Rechenergebnis als Lösung angegeben.

via de.wikipedia.org

Der Name „Kapitänssyndrom“ kommt von einer bestimmten Beispielaufgabe, die in diesem Zusammenhang oft genannt wird:

„Auf einem Schiff sind 26 Schafe und 10 Ziegen. Wie alt ist der Kapitän?“ 76 der befragten 97 Schüler beantworteten die Frage, indem sie die angegebenen Zahlen der Aufgabenstellung in irgendeiner Weise miteinander kombinierten und eine Lösung auf die Frage angaben, obwohl es gar keine gibt.

via de.wikipedia.org

Die folgende Variation der Aufgabe ist besonders schön, hier wird die Lösung bereits in der Aufgabenstellung mit genannt:

Ein 27 Jahre alter Hirte hat 25 Schafe und 10 Ziegen. Wie alt ist der Hirte?

Sebastian: Ich weiß es. Ein 27 Jahre alter Hirte, da muss man die 25 noch dazuzählen. Und die 10 Ziegen, die laufen ja nicht weg!

Frage: Die laufen nicht weg?
Sebastian: Ne, hab‘ ich nicht geschrieben!
Frage: Und was musst du da rechnen?
Sebastian: 27 plus 25 plus die 10.
Frage: Weil die Ziegen nicht weglaufen?
Sebastian: Ja.
Frage an Dennis: Und was meinst du?
Dennis: Die laufen weg! Der passt da nicht drauf auf!

via spiegel.de

Oder:

Lehrer: Du hast 10 Bleistifte und 20 Buntstifte. Wie alt bist du?
Julia: 30 Jahre alt!
Lehrer: Aber du weißt doch genau, dass du nicht 30 Jahre alt bist!
Julia: Ja, klar. Aber das ist nicht meine Schuld. Du hast mir die falschen Zahlen gegeben.

via spiegel.de

Das erschreckende ist, dass die Quote der Kinder, die wirklich anfangen zu rechnen, mit dem Alter steigt. Kurios.