Archiv der Kategorie: Posterous

Musik mit Klaus

Klaus Kauker, dieser Name geistert seit einigen Tagen durch das Netz. (Diesen Beitrag wollte ich schon lange geschrieben haben, hab ich aber nicht, was mich ein bisschen ärgert, denn mittlerweile hat sogar Spiegel Online seine Videos ausgegraben… ;o). Das kommt daher, dass ein Video von ihm für den Deutschen Webvideopreis 2012 nominiert ist. Videos hat der Gute schon viele gemacht, und für Musikinteressierte sind sie absolut sehenswert:

I Got Rhythm (6 Videos)

Tonnamen, Notation, Rhythmus – Grundlagen (3 Videos)

Tonleitern (6 Videos)

Intervalle (4 Videos)

Akkorde & Funktionen (14 Videos)

Vortrag Musiktherapie (7 Videos)

via klaus-kauker.de

Hier findest du auch seinen kompletten Youtube-Kanal, da sind noch eine ganze Reihe anderer Videos von ihm dabei, nicht weniger sehenswert. Im Gegenteil, die anderen Videos sind sogar die etwas weniger lehrreichen, dafür unterhaltsameren.

Meine Begeisterung hat mehrere Gründe: Zum einen kommen bei diesen Themen bei mir nostalgische Gefühle hoch, vieles von dem, was er vermittelt, habe ich auch gelernt, hat mir Spaß gemacht, mich fasziniert, und hätte ich immer gern noch mehr gemacht. Zum anderen schafft er es, sehr sympatisch und strukturiert auch etwas komplexere Inhalte zu vermitteln und gute Anregungen zur Vertiefung mitzugeben. Auch die Qualität seiner Videos ist für kostenloses Material erste Sahne, wobei er auch mit Aufnahme- und Präsentationstechniken spielt. Die Videos bilden inhaltlich eine große Bandbreite ab, von der Frage, warum Bohlen-Songs schlecht, aber erfolgreich sind bis hin zur kleinen Theorie-Einheit über Jazz-Akkorde. Und genau die zeige ich hier exemplarisch noch:

BTW: „Er hat noch die Kreuz Neun“ hat dabei nichts mit Poker zu tun, und mit der „B13“ ist hier auch nicht die Bundesstraße gen Heimat gemeint.

Dr. h.c. of Metaphysical Sciences, MLDC Institute (USA)

Viele Wege führen bekanntlich zum Doktortitel. Die meisten sind lang und steinig, für andere muss man verdienter Würdenträger, chaotischer Materialsammler oder eben Mediziner sein. Jetzt geht es noch billiger:

  • Option 1: Doktor h.c. für 39 statt 150 €
  • Option 2: Professor h.c. für 49 statt 200 €
  • Option 3: Professor h.c. Doctor h.c. für 59 statt 300 €

via groupon.de

Das klingt nach einem Deal. Und es sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein:

Dr. h.c. …

… of Alternative Health
… of Alternative Therapy
… of Angel Therapy
… of Apologetics
… of Aromatherapy
… of Astral Projection
… of Biblical Archaeology
… of Biblical Counseling
… of Biblical Studies
… of Christian Counseling
… of Christian Counseling Psychology
… of Christian Education
… of Church Administration
… of Church Management
… of Comparative Religion
… of Counseling
… of Divinity
… of Dowsing
… of Drug and Alcohol Counseling
… of Esoteric Psychology
… of Esoteric Psychotherapy
… of Esoteric Sciences
… of Exorcisms
… of Feng Shui
… of Gospel Music
… of Healing Sciences
… of Holistic Nutrition
… of Holistic Sciences
… of Homeopathy
… of Immortality
… of Metaphysical Sciences
… of Metaphysics
… of Ministerial Education
… of Ministry
… of Motivation
… of Paranormal Psychology
… of Parapsychology
… of Pastoral Counseling
… of Pastoral Hypnotherapy
… of Pastoral Psychology
… of Pastoral Psychotherapy
… of Psychic Astrology
… of Psychic Sciences
… of Radionics
… of Religion
… of Religious Counseling
… of Religious Economics
… of Religious Education
… of Religious Humanities
… of Religious Science
… of Sacred Theology
… of Spiritual Counseling
… of Spiritual Healing
… of Transcendental Meditation
… of Theocentric Communications
… of Theocentric Humanities
… of Theocentric Hypnotherapy
… of Theocentric Liberal Arts
… of Theocentric Psychology
… of Theocentric Sciences
… of Sacred Theology
… of Transpersonal Communications
… of Transpersonal Psychology
… of Ufology
… of Wellness Studies

via groupon.de

Und keine Angst, da geht wirklich alles mit rechten Dingen zu, seriöser geht es kaum:

Der kirchliche Ehrendoktor- oder Ehrenprofessor-Titel ist natürlich nicht mit einem unkäuflichen akademischen oder medizinischen Grad vergleichbar, der selbstverständlich nur nach erfolgreich abgeschlossener Promotion bzw. Habilitation und Berufung getragen werden darf. Er steht aber auch deutlich über einem Doktortitel aus der Schwarzwaldklinik oder dem Emergency Room und erst recht über einer illegal verliehenen Würde von zwielichtigen Titelhändlern aus dem Internet.

via groupon.de

Damit steht dem idealen Geburtstagsgeschenk nichts mehr im Wege.

PS: Danke an Thorsten F. für den Hinweis! Auch wenn er vermutlich keine Zeit hat, das hier zu lesen. Er schreibt:

Mich würden Verkaufszahlen interessieren. Kann das mal wer recherchieren, während ich meinen Doktor fertig mache?

via facebook.com

Ferngesteuerte Autos, ganz groß

Mit Reckless Racing hatten wir hier auch schon so unseren Spaß. Aber damithätten wir sicher noch mehr Spaß gehabt:

http://www.youtube.com/watch?v=KPJWHp5GJxE

via androidpit.de

Wobei ich sagen muss, man könnte fast noch einen kleinen Tick mehr Spaß aus zwei solchen Autos herausholen. Ich hoffe, es folgen weitere Videos…

Ein Ring, sie zu beschäftigen

via kinektdesign.com

Dieser Ring scheint genau das Richtige zu sein für Leute, die permanent an Kugelschreibern, Büroklammern, Schlüsseln, Ringen etc. herumspielen (müssen). Ein Ring, bei dem man zwei dünnen Außenringe, die über ein paar kleine Zahnräder verbunden sind, verdrehen kann. Perfektes Spielzeug, und immer bei der Hand. Nur leider nicht ganz billig…

via kinektdesign.com

Wer war’s?

via ravensburger.de

Seit Weihnachten haben wir Wer war’s? und spielen es mit der ganzen Familie erstaunlich regelmäßig. Gerade die Kombination von Brettspiel und Elektronik und das Konzept, gemeinsam und nicht gegeneinander zu spielen, haben ihren Reiz. Gute und fast durchwegs sehr positive Rezenzionen unterstreichen das, nicht umsonst wurde „Wer war’s?“ zum Kinderspiel des Jahres 2008 gekürt.

Bei diesem Spiel muss man sich einiges merken können: Wo hat man bereits welche Aktion ausgeführt, wer hat einem welche Information gegeben oder wer will welchen Gegenstand haben. Ziemlich schnell hat unser Jüngster angefangen, auf Notizzetteln kryptische Merkhilfen zu kritzeln. Kreativ war das durchaus, aber für die anderen Mitspieler doch etwas zu unübersichtlich und zu unstrukturiert. Deshalb haben wir jetzt einen kleinen Vordruck erstellt: pdf, xlsx

Klar macht das Notieren von Informationen das Spiel einfacher, man macht einfach weniger Fehler. Wer die absolute Herausforderung liebt, darf gerne ohne Notizen spielen. Aber keine Angst, weniger Spaß macht es mit Notizen keineswegs.

Fußball-Modifikationen

Nach so einem unerfreulichen Fußballabend wie dem heutigen sollte man sich vielleicht nach Alternativen zu diesem Sport umsehen. Oder ihn wenigstens derart modifizieren, dass das Zuschauen wieder mehr Spaß macht. Oder den Zuschauer gleich ein bisschen mit ins Spiel einbeziehen. Modifikationsmöglichkeiten kann man sich viele vorstellen, und manche Leute haben sogar schon diverse Variationen ausprobiert. Hier vier sehenswerte und unterhaltsame Beispiele:




Qwirkle-Modifikation

In meinem Umfeld hat Qwirkle, das Spiel des Jahres 2011, jetzt auch den Durchbruch geschafft (auch wenn nicht alle mit der Qualität der Holzsteine zufrieden sind, wobei sich Schmidt-Spiele da durchaus kulant zeigt). Die Regeln sind einfach, es kann in fast jedem Alter gespielt werden, und ein bisschen Strategie geht auch. Allerdings eben nur ein bisschen. Gestern hat sich bei einem Spiel wieder gezeigt, dass das Ergebnis – wenn keiner große Fehler macht – doch ziemlich vom Glück bestimmt ist. Bei Wikipedia wird das anders gesehen:

Durch das verdeckte Nachziehen von Spielsteinen weist Qwirkle einen beträchtlichen Glücksfaktor auf – durch die zahlreich vorhandenen taktischen Möglichkeiten wirkt dieser aber nicht dominierend. Eine Erfolg versprechende Spielstrategie besteht darin, punkteträchtige Platzierungsmöglichkeiten zu erkennen und den Gegnern keine Vorlagen für ein „Qwirkle“ zu liefern. In taktisch anspruchsvollen Partien ist es wichtig, die Übersicht über die bereits liegenden Teile zu behalten und Wahrscheinlichkeiten zu berechnen, mit der ein bestimmter Stein aus dem Nachschub nachgezogen werden kann, sowie punkteträchtige Stellen, die man nicht selber nutzen kann, zu verbauen.

via de.wikipedia.org

Das Problem ist jedoch, dass man keine langfristigen Strategien verfolgen kann. Das wäre z.B. dann möglich, wenn man aus einer vorteilhaften Situation nicht nur kurzfristig Punkte holen kann, sondern sich diese nachhaltig auf das weitere Spielgeschehen auswirken würde. Z.B. könnte jeder, der einen Qwirkle schafft, die Anzahl seiner eigenen Steine um einen erhöhen dürfen, also nach dem ersten Qwirkle mit 7 statt 6 Steinen weiterspielen usw. Er könnte dann also versuchen, seinen Vorsprung auszubauen. Es entstehen Asymmetrien im Spiel: Ein früher Quirkle ist besser als ein später, umgekehrt hat die Verhinderung eines Qwirkles am Anfang höhere Priorität, das gezielte Zurückhalten einzelner Spielsteine wäre interessanter etc. Ganz am Ende hätte dann aber derjenige, der die meisten Qwirkle und somit die meisten Steine hat, weniger Chancen, das Spiel zu beenden und den entsprechenden Bonus einzustreichen.

Wir werden das ausprobieren. Noch jemand Ideen für eine Modifikation des Spiels?

Ach ja, eines noch: Es gibt im Spiel immer wieder Stellen, an denen definitiv nicht mehr angelegt werden kann. Es würde das Denken und somit Spiel beschleunigen, würden schwarze, unbedruckte Steine mitgeliefert, die man da zur Markierung anlegen kann. Solche Steine dürften sich auch leicht selber bauen lassen.

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Generisches Maskulinum

Das generische Maskulinum ist eine grammatikalisch männliche Bezeichnung für gemischt-geschlechtliche Gruppen, und ich gebe zu, dass ich Formulierungen wie „Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!“ selbst oft als etwas holpirg empfinde. Ein bisschen Befindlichkeit darf aber noch lange kein Grund für eine diskriminierende Sprachform sein. In seinem Arktiel Frauen natürlich ausgenommenschreibt Anatol Stefanowitsch, welche Gründe es für die Ablehnung der sprachlichen Gleichbehandlung der Geschlechter gibt:

Wenn überhaupt einmal sachliche Argumente für diese Ablehnung genannt werden, dann sind das normalerweise die folgenden:

  1. Das „generische Maskulinum“ sei nun einmal weit verbreitet und jeder wisse, dass Frauen hier eingeschlossen seien. Es sei deshalb albern/überflüssig/Teil eines Plans zur feministischen Weltherrschaft, auf sprachlichen Alternativen zu bestehen.
  2. Geschlechtsneutrale und geschlechtergerechte Formulierungen seien umständlich und behinderten das Leseverständnis.

Wenn diese Aussagen stimmen würden, wäre das nicht unbedingt ein Grund, auf eine sprachliche Gleichbehandlung der Geschlechter zu verzichten. Es ist auch umständlich und überflüssig, die Flagge eines Staatsgastes vor dem Reichstagsgebäude zu hissen, Menschen nett zu begrüßen und sich nach ihrem Befinden zu erkundigen oder mit Messer und Gabel zu essen. Trotzdem gelten diese Gesten als Zeichen von Respekt, Interesse und gutem Benehmen. Genauso könnte es umständlich und überflüssig sein, statt eines „generischen Maskulinums“ eine der anderen Alternativen zu verwenden — ein Zeichen für das Ziel einer allgemeinen Gleichberechtigung wäre es trotzdem.

via scilogs.de

Es lohnt sich, den ganzen Artikel zu lesen, denn er kann beide oben genannten Gründe wissenschaftlich sauber widerlegen.

Und wer danach immer noch denkt, dass das generische Maskulinum eigentlich gar nicht so diskrimierend sei und man sich doch einfach nicht so anstellen solle, dem kann ich den folgenden Screenshot aus der Sportschau vom letzten Samstag ans Herz legen:

4. Mann: Bibiana Steinhaus