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Fachmann für Transportsysteme

Gestern gab das Nobelpreis-Kommitee die Gewinner des diesjährigen Medizin-Nobelpreises bekannt, zwei US-Amerikaner teilen sich den Preis mit einem Deutschen namens Thomas Südhof. Die drei sind offenbar Fachleute für Transportsysteme. In Zellen und zwischen Zellen. Zellen sind extrem komplexe Tierchen, in ihnen muss wahnsinnig viel Material just in time von A nach B geschafft werden, sonst funktioniert da nichts. Und Thomas Südhof hat Pionierarbeit geleistet für das Verständnis dieser Transportsysteme.

Jetzt könnte man meinen, dass ein Mann wie Thomas Südhof gut orientiert sein sollte. Wer sich den ganzen Tag mit Transporten beschäftigt, der muss die Übersicht behalten. Der muss wissen, was wann wo ist. Und wer schon „Süd“-hof heißt, dem scheint eine gewisse Orientierung in die Wiege gelegt zu sein.

Und jetzt das. Die Zeit schrieb gestern Abend, dass Südhof nicht ganz klar ist, wohin er selbst eigentlich gehört. Ob er deutscher Staatsbürger ist oder nicht. Ok, ist auch nicht so wichtig, könnte man meinen, immerhin weiß er, dass er jetzt (auch?) Amerikaner ist und sich in Amerika befindet. Von dort aus kann man sich doch gut weiter orientieren. Aber die Zeit schreibt weiter:

Südhof erreichte die Nachricht der Auszeichnung im Auto in Spanien. „Ich dachte, es wäre mein Freund, der anruft. Ich habe mich nämlich ein bisschen verfahren. Es tut mir leid, das ist ein bisschen unerwartet“, so seine Reaktion. „Ist das Ihr Ernst?“, habe er den Anrufer im Auftrag des Nobel-Komitees gefragt. „Oh mein Gott!“

Oh mein Gott.

Dummheit stirbt nicht aus

Dummheit stirbt nicht aus, das sagt man jedenfalls so. Komisch eigentlich, laut Evolution sollten manche Arten zu sterben relativ schnell aussterben. Die Gesellschaft der Metro Trains (Melbourne, Australien) sieht das anders und will aufklären, speziell über unachtsames Verhalten im Zusammenhang mit Zügen. Das hat sie im November 2012 mit einer etwas makaberen, aber wie ich finde sehr schön gemachten Kampagne getan. Ich erzähle das deshalb, weil in dieser Woche das Android-Spiel dazu im Play-Store erschienen ist (hier für iOS). Ein typisches Handyspiel, was für zwischendurch, schlicht und schön gemacht. Tipp!

Es lohnt sich auch, die Webseite der Kampagne anzusehen und ein bisschen auf den Figuren herumzuklicken ;o)

Nicht fehlen darf natürlich noch der Song mit Ohrwurmpotential:

(Der Song als mp3, als Instrumental, als Klingelton)

Zum Raumbedarf des gemeinen Fahrradhelms

In den letzten Wochen mussten wir leider unser altes Auto verabschieden und haben nun beim neueren deutlich weniger Platz. Für die meisten Menschen wäre das Raumangebot unseres jetzigen Fahrzeugs immer noch großzügig, für uns ist es hier und da (noch?) gewöhnungsbedürftig. Wenn man sich beim Beladen des Autos für ein paar Tage Urlaub bei den Eltern am Ende darüber Gedanken macht, wohin man jetzt die Fahrradhelme noch packen soll, dann sagt das schon alles.

Vielleicht sagt das aber auch etwas für den Raumbedarf von Fahrradhelmen an sich. Ich bin schwer dafür, Fahrradhelme zu tragen, die Studien zum Thema Fahrradsicherheit mit/ohne Helm mögen soziologisch interessant sein, aber ein Unfall wird mit Helm wohl selten schlimmer ausgehen als ohne, da muss man nicht groß diskutieren. Aber Fahrradhelme sind in vielen Situationen einfach ziemlich hinderlich, weil sie in Taschen, Rucksäcken, Koffern oder eben auch Autos ziemlich viel Raum einnehmen. Was liegt da näher, als einen Helm zu konzipieren, der sich irgendwie verkleinern lässt?

Der Designer Michael Rose hat vor einiger Zeit einen solchen Helm vorgestellt. Es ist nicht das erste Konzept eines faltbaren Fahrradhelms (andere: hier, hier, hier oder auch hier), aber in meinen Augen das bisher überzeugendste:

Faltbarer Fahrradhelm Weiterlesen

Tacho im Licht

Das Thema Fahrradlicht scheint mich zu verfolgen. Diesmal bin ich über das Blog von Rasperry Pi über eine Bastelei gestolpert, bei der weniger das Licht an sich als vielmehr dessen Ergänzung mit  relevanten Informationen im Fokus der Entwicklung steht. Das Ganze ist noch sehr rudimentär (wie relevant ist die eigene Geschwindigkeit schon…), aber es zeigt doch, in welche Richtung wir uns bewegen:

Revolights

Nächsten Winter werde ich in ein neues Fahrradlicht investieren müssen. Ich bin zwar mit klassischem Rad-Dynamo und funktionierender Beleuchtung StVZO-gemäß unterwegs, aber mir ist bei der Sache doch so unwohl, dass ich mit kleinen LED-Lichtern zusätzlich gepimpt habe. Allerdings sind diese vom Rad des Juniors entliehen, eine Dauerlösung ist das nicht. Und wenn man dazu die Erfahrung macht, regelmäßig (so 2-3 mal pro Woche) von Autos wie Luft behandelt zu werden, dann stärkt das nur den Wunsch nach besserer Beleuchtungstechnik. Nebenbei bemerkt: Die gesetzlichen Regelungen zur Fahrradbeleuchtung scheinen mir etwas veraltet, mittlerweile gibt es eine Expertengruppe, die die „lichttechnischen Vorschriften“ der StVZO prüft. Weiterlesen

Kontinuierlichere Ampel, in echt jetzt

Andere Länder, andere Sitten: Hier in Montreal haben die Autos vorne kein Nummernschild, dafür oft so einen seltsam-hässlichen Steinschlagschutz. Was auch auffällt ist, dass die Ampeln immer nur auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehen. Bei Fußgängerampeln kennen wir das ja so, bei denen für Autos eher nicht. Apropos Ampeln: Die Fußgängerampeln weisen eine gewisse Diversität bzgl. Farben und Formen auf, die einem normliebenden Deutschen doch etwas fremd ist. Dafür warten sie mit einer Besonderheit auf:




Viel praktischer als eine Gelbphase, finde ich. Man kann sehr gut einschätzen, ob man es noch auf die andere Seite schaffen wird oder nicht.

Irgendwie ein Urthema auf diesem Kanal…

Kontinuierlichere Ampel, sandbetrieben

via yankodesign.com

Mein allererster Post hier drehte sich schon um dieses Thema, und leider hat sich seitdem nichts getan. Die erste vorgestellte Idee war noch sehr nah an der jetzigen Realisierung, was sie sehr attraktiv macht, haben viele Menschen doch Angst vor „großen Veränderungen“. Dieser Ansatz hier ist anders, außer den Farben bleibt nicht viel. Er ist definitiv schicker, dafür bringt er für Leute mit Rot-Grün-Sehschwäche eine gewisse Nichteindeutigkeit mit sich…